letzte Änderung am 25. Juni 2002

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Erneut Gewerkschafter ermordet - ILO lehnt moralische Sanktion ab - Streik in der Ölindustrie

Trotz der Tatsache, dass die verschiedenen kolumbianischen Gewerkschaften eine ausführliche Dokumentation (die wir demnächst veröffentlichen werden) vorgelegt hatten, lehnte die ILO-Jahrestagung die beantragte moralische Verurteilung der kolumbianischen Regierung ab. Die Vermutung, eine mögliche Verurteilung der Regierung Pastrana passe nicht ins Konzept des "Krieges gegen Drogen" liegt sehr nahe.

Nahezu zeitgleich mit dieser ausgesprochen seltsamen Ablehnung wurden erneut mehrere Gewerkschafter ermordet.

So musste die nationale Leitung der Ölarbeitergewerkschaft USO erneut die Ermordung eines ihrer Funktionäre bekannt geben: Am 18. Juni wurde Cesar Blanco Moreno, in der Leitung der USO Bucaramanga aktiv auf dem Heimweg erschossen.

Am 20.Juni wurde in Barrancabermeja Helio Rodriguez Ruiz, Leitungsmitglied der Gewerkschaft der Gaststätten, Hotels und vergleichbare nachmittags um 13.30 Uhr auf dem Weg zur Arbeit von bewaffneten Männern überfallen und mit drei Schüssen ermordet. Am selben Tag wurde Luis Enrique Coiran, Vorsitzender der Gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten der Krankenhäuser, Kliniken und Einrichtungen der öffentlichen Gesundheit in der Stadt Tame ermordet. (siehe spanischen Bericht der CUT)

3 neue Mordfälle in nur drei Tagen machen nochmals die ungeheuer kritische Lage der Gewerkschaftsbewegung in Kolumbien deutlich.

Die Gewerkschaften machten deutlich, dass sie nicht "demütig ihre Toten begraben" werden. Die USO rief zu einem 48-stündigen Ölarbeiterstreik auf, der nahezu geschlossen befolgt wurde. Alle Gewerkschaften betonten, dass sie keine Kondolenzschreiben von Regierungsstellen mehr annehmen werden. Sie forderten die kolumbianische und die internationale Öffentlichkeit auf, die kolumbianische Regierung wegen ihrer komplizenhaften Untätigkeit zu verurteilen. Dies hat die Internationale Chemiearbeiterföderation ICEM als erste getan.

Diese Entwicklung macht die Organisation einer internationalen Solidaritätsdelegation, über die wir im LabourNet bereits berichtet haben, umso dringlicher.

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