Foto-Reportage aus Kamerun von Bernard Schmid

Zurück | Anfang | Vor

Hier sieht man das Quartier ‘La Briquetterie’ (o. ‘Die Ziegelei’) das zu dem Zeitpunkt
(Mitte August), als ich es besuchte, noch stand. Damals... Teile dieses, bereits seit den
1950er Jahren existierenden, ärmeren Stadtteils – der nahe dem Stadtzentrum der
Hauptstadt Yaoundé liegt – wurden in der letzten Augustwoche ebenfalls zerstört. Sie
sollen einem Hotel weichen, das in der Nähe des (vor kurzelm durch ein chinesisches
Unternehmen aus dem Boden gestampften) Sportpalasts von Yaoundé liegen wird.
Wir sind hier nur wenige hundert Meter vom Regierungszentrum und den Sitzen der
Ministerien entfernt. Das bereits ziemlich alte Viertel ‘La Briquetterie’, bzw. mehrere
Strassenzüge von ihm, mussten deshalb im Zuge einer Operation “Stadtverschönerung
(durch Luxusbauten und Hotels)” weichen. Dieses Quartier existiert im Kern seit den
30er Jahren, als Stadtteil seit den 50er Jahren und wurde zunächst vor allem durch
Binnen-Migranten aus dem Norden Kameruns und den Staaten der Sahelzone – oft
Moslems, während das Zentrum und der Süden Kameruns christlich sind – bewohnt.
Durch die Bagger zerstört wurden Ende August offenkundig keine Hüttenbehausungen
und Baracken, sondern “richtige” Häuser, auch Werkstätten, die oft seit langen Jahren
bestanden – freilich vor Jahrzehnten einmal “illegal” errichtet worden waren.