express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - http://www.labournet.de/express/

Ausgabe 8/2000

 

Zu dieser Ausgabe

Auch wir haben uns voll ins Sommerloch fallen lassen: Gleich zwei Beiträge widmen sich dem Pausenfüller der letzten Wochen, der gesetzesbewehrten Mobilmachung gegen den braunen Schmutzrand auf der persilschein-geweißten Weste des Produktionsstandorts Deutschland. Wenn die "Mitte" sich rüstet, mit der ganzen Gewalt des Staates zurückzuschlagen, um "gegen Rechts" "Zeichen zu setzen", ist allererst an ihren eigenen "Extremismus" zu erinnern: die Selektion von ImmigrantInnen nach Kriterien ihrer ökonomischen Verwert- und -wendbarkeit, die tägliche Konformierung im betrieblichen Kreativitätskampf um die besten Ideen fürs Firmensurvival, und die sozialpolitische Abstrafung jener, die im Wettbewerb dieser Tüchtigen versagen – und für den Rest, haben "wir" ja immer noch die Notstandsgesetze.

Die Häufung von Beiträgen zur Rententhematik, mit denen wir unsere LeserInnen in dieser und den letzten Ausgaben möglicherweise nerven, ist ihrer Priorität auf der Agenda des BfA geschuldet, wo es derzeit darum geht, den noch vorhandenen Widerstand gegen die geplante Rentenreform insbesondere aus Gewerkschaftskreisen durch einen Deal zu unterbinden: Rentenprivatisierung gegen Betriebsverfassungs’reform’ und Aufhebung befristeter Beschäftigungsverhältnisse.

Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass das ausführliche Begleitheft zum Kongress des BUKO vom 6. – 8. Oktober an der Berliner Humboldt-Universität jetzt – etwas verspätet – vorliegt und im express-Büro abgefordert werden kann. Das Sozialistische Büro mit den Redaktionen des express und der Widersprüche hat sich an der Vorbereitung der Konferenz beteiligt und bietet dort auch mehrere Arbeitsgruppen an: "Soziale Grundrechte", "Internationalisierung der Betriebs- und Gewerkschaftspolitik", "Subsistenz, real life economics, Mikropolitiken" – sämtlich im Schwerpunkt "Zukunft der Arbeit – Produktion, Reproduktion und Widerstand".

Wir möchten alle Interessierten bitten, sich möglichst bis zum 15. September in der Hamburger Buko-Geschäftsstelle anzumelden (Tel. 040-39 31 56, email: bukohh@t-online.de)