LabourNet Germany goes Bombay!

Auf eine wachsende Reihe von Anfragen hin, haben wir beschlossen, dass LabourNet Germany (wieder) eine Gruppenreise zum vierten Weltsozialforum nach Bombay (Mumbai, 16-21.Januar 2004) organisiert.

1. Was tun wir dort?

Zum einen wollen wir uns natürlich mit jenen Organisationen, Gruppen und Personen treffen, mit denen wir in Verbindung stehen, und mit denen wir viel zu selten (oder bisher gar nicht) persönlich reden konnten. Selbstverständlich werden wir auch gezielt versuchen, neue Kontakte zu organisieren, speziell aus dem dort eben - anders als in Porto Alegre - stark vertretenen asiatisch-pazifischen Raum. (Zu beiden Punkten im späteren Verlauf mehr und konkreteres). Schliesslich werden wir versuchen - absichtlich vorsichtig formuliert - einen eigenen Workshop zu organisieren, der die Situation der Gewerkschafts- und Betriebslinken in Deutschland, unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung der virtuellen Zusammenschlüsse zur Diskussion stellt. Und selbstverständlich auch - jeder und jede TeilnehmerIn kann sich sein oder ihr ganz individuelles Programm des Besuchs von allen Arten von Veranstaltungen machen...
Das alles bedeutet aber auch schon, dass wir länger als die Tage vom 16-21.Januar in Indien bleiben.
Für die Zeit nach dem Forum gibt es ein paar Orientierungspunkte/Angebote:

• Wir wollen auf jeden Fall die Gelegenheit nutzen, in Bombay selbst mit Vertretern des marxistischen Gewerkschaftsbundes CITU (3 Millionen Mitglieder) zu sprechen, die nicht zuletzt in deutschen Firmen organisiert sind (etwa Siemens)
• Ebenfalls in Bombay wollen wir mit VertreterInnen der organisierten Kooperativen von StrassenhändlerInnen sprechen, die über recht grosse Erfahrung im Zusammenschluss von "Ich-AGs" und anderen, ähnlichen Geschenken des modernen Kapitalismus an die Menschheit verfügen, oder aber mit jenen politischen Gruppierungen etc, die solche Inis anstossen bzw unterstützen...
• Wir wollen auch mit "bytes for all" reden, jener Initiative linker Computerfachleute, die solche Sachen entwickeln wie den Volkscomputer ("Simputer"), linux auf Hindi, freie Programme für soziale Bewegungen etc...und die mit Sicherheit mehr Kontakte in die explodierende IT Branche Indiens haben als die Gewerkschaften dort.
• Schliesslich wäre mein Vorschlag noch, mit den politisch-sozialen Organisationen aus den Ghettos sich zu treffen - da ist ein breite politische Aktivität, die nicht sehr bekannt ist...

Will heissen wir hätten circa 10 Tage "Programm" da unten, würden wohl ab 14.Januar 2004 da sein, bis zum (mit Pausen) 28.Januar circa - wer dann noch länger bleiben will, kein Problem. Über die Gestaltung freier Tage in diesem Zeitraum - jeder für sich oder allein gegen alle - entscheidet jede/r selbst, wir werden Angebote machen (die man auch ablehnen kann).

2. Wie lautet das konkrete Angebot?

• Wir organisieren Anmeldung, Gruppenflug, Unterkunft, und, wenn nötig, einen Englisch-Dolmetscher (für den Aufenthalt, jedoch nicht für die Veranstaltungen).
• Wir helfen (in einem begrenzten Rahmen) bei der Planung von Aufenthaltsverlängerungen.
• Wir organisieren die zusätzlichen Meetings (wenn aber noch jemand interessante Vorschläge/Kontakte aus Indien oder sonstwo hat, heraus damit).
• Wir organisieren 2 Vorbereitungstreffen (an Samstagen, im Ruhrgebiet): Eines im Juli 2003 für Interessierte aller Art, die sich zur Betriebs- und Gewerkschaftslinken zählen. (Ein bisschen genauere Planung und Vorschau auf Forum und Zusatzprogramm, konkretere Kostenklärung usw - insgesamt eine Art "Schnupperveranstaltung" zur Entscheidungshilfe). Und ein zweites Treffen - für die verbindlich angemeldeten TeilnehmerInnen - im November 2003, zur konkreten Reisevorbereitung.
• Für dieses Novembertreffen stellen wir auch Sammlung von Informationen und Analysen über das WSF, Indien und aktuelle Fragen zusammen.

3. Was sind die Kosten für 14 Tage?

(Alles einstweilen ganz grob)

Flugpreis (Frankfurt-Bombay ca 8 Stunden) 700, Unterkunft (inkl Frühstück) 300 und Teilnahmegebühr ca 1100 Euros dürften die Obergrenze sein, hängt natürlich auch davon ab, den Flug möglichst früh zu buchen (ist vom Geld her wichtiger als die Zahl der TeilnehmerInnen); gegenwärtig ist ein Flug "mit der Kirche ums Dorf" der billigste, der zu haben ist (bei ca 10 TeilnehmerInnen) ca 600 E (inkl Steuern) für D-dorf oder Frankfurt/Paris-Bombay und auch wieder über Paris zurück (ca 3 Stunden Flug zusätzlich für 150 E Einsparung - dies nur schon mal zur Orientierung) örtlicher Nahverkehr (Busse und/oder Züge) = so gut wie nichts; Essen je nach Anspruch von fast umsonst bis teuer; Plus: eine Spende für die Arbeit des LabourNet in Höhe von 100 Euros.

Mit einem Gesamtbudget von 1500 Euros - ziemlich guter Level, Verlängerungswochen ca 200 E jeweils, grob kalkuliert. (Es gibt auch die Möglichkeit ins Jugendcamp zu gehen, was die Übernachtungskosten während der Forumstage reduziert und natürlich ein eigenes Erlebnis ist, aber mit dem asiatischen Gefühl für Peinlichkeiten wird dies wohl auf 25 Jahre Obergrenze beschränkt werden; ebenso gäbe es - eventuell - die Möglichkeit bei Siemens oder sonstigen -Kollegen unterzukommen, da muss einfach geklärt werden, was gewünscht ist - aber das schon im Juli, nicht erst im November).

4. Fortgang

Wer also an dem "Schnuppertreffen" am 5. Juli (12-16 Uhr - auf jeden Fall so, dass Auswärtige, so sie wollen, am selben Tag an und abreisen können) teilnehmen möchte, melde sich - kostenlos und unverbindlich - einfach an. Bei: helmut.weiss@labournet.de bis 1.Juli. Wer zu dem Termin nicht kann, kriegt ca am 8.Juli eine Standardmail zur Info und kann anschliessend noch 1-2 Tage lang nachfragen: Anmeldeschluss ist der 12.Juli 2003 (muss sein wg Rabatte) und da das lange vorher ist, empfiehlt sich eine Versicherung (und ein guter Hausarzt dazu).

5. Zur Kenntniss: Indien ist nicht Brasilien

Der Standard liegt generell (ausser für viel Geld) niedriger. (Man kann im Bombay auch im "Taj Mahal" wohnen, für 700 Dollar die Nacht, wird dort allerdings eher die Tatas treffen als AktivistInnen...) Und: Es ist in Bombay keine Hilfe vom Stadtrat zu erwarten, eher im Gegenteil, wenn auch heimlich: Das traditionelle indische Wirtschaftszentrum wird gegenwärtig von Hindu-Fundis regiert...(BJP).
Soweit erstmal: Wen es interessiert - melden, kommen oder Bescheid geben

Helmut Weiss