letzte Änderung am 08.Januar 2003 | |
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"Inder" standen - sowohl in den USA, als auch in der BRD - im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte um "erwünschte Arbeitskräfte". Das Programm, das die US Regierung (Clinton) aufgelegt hatte, war zwar um ein mehrfaches grösser als in Deutschland, die Debatten waren aber dieselben. CDU-Rüttgers unsägliches "Kinder statt Inder" wurde oft von Menschen kritisiert, die ihrerseits "mehr Ausbildung als Alternative" forderten - kein echter Unterschied. Wie ohnehin auffällt, dass viele gewerkschaftliche Stellungnahmen zur Greencard formuliert waren als ob sie eine Bewerbung für die "hall of shame" wären - zahlreiche DGB Kreise taten sich beispielsweise damit hervor, dass sie "strenge zeitliche Begrenzungen" forderten. Um die Menschen, die da kommen sollten kümmerte sich - niemand. Um ihre Meinungen auch nicht. Mit Beginn des Niedergangs der "Zukunft" kam nicht nur die Anwerbung nahezu schlagartig zum Stillstand: Kommando Retour war angesagt. Man hatte ja - wie einst - Arbeitskräfte gerufen, keine Menschen. Und wenige dachten darüber nach, was die ganze Entwicklung für Indien bedeutet. Wir versuchen eine kleine Materialsammlung (öfters schon etwas älter) zum Thema...
Am 20.Dezember 2002 hat der amerikanische Gewerkschaftsbund AfL-CIO gemeinsam mit den "Communication Workers of America" einen offiziellen Vorschlag zur Änderung des H-1B Gesetzes (Labor Certification Program) veröffentlicht. Kernpunkte der Vorschläge: Zurückführung der Anzahl der H-1B Visen auf den Stand von 1998 - dh, statt jährlich 195.000 nur ein Drittel, nämlich 65.000; die faktische Einführung einer Quote für unamerikanische Arbeitskraft in jedem Unternehmen und die Reduzierung der Aufenthaltsdauer von bisher maximal 6 auf maximal 3 Jahre.
Mit der Einführung der Greencard für IT Berufe am 1.August 2000 tat die Bundesregierung zweierlei: Sie reagierte auf den hysterischen Druck der Unternehmen, die nicht genügend sofort benutzbare Arbeitskraft fanden ("passgenau" war das Stichwort) - und sie kam reichlich spät. 20.000 sollten es werden - im ersten Quartal meldeten sich über 9.000, nach dem ersten Jahr war die Zahl gerade mal auf etwas über 11.000 gestiegen. Neben den Jubelarien des Unternehmerverbandes Bitkom war es bezeichnenderweise die "Deutsche Welle", die relativ viel konkret über Greencard berichtete, so etwa eine Bestandsaufnahme nach einem Jahr, und - ein ganz seltener Fall - gleich zwei Beiträge, die Greencardinhaber selbst mit ihren Erfahrungen zu Wort kommen liessen.
Einige Facetten indischer Entwicklungen: Über die - meist vergeblichen - Hoffnungen junger Inder aus den Unterklassen, am damaligen Boom teilzuhaben - was oft an zu hohen Ausbildungskosten scheitert, sowie über die wachsenden Probleme aufgrund der Rückkehrer...:
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