letzte Änderung am 21. Okt. 2002

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Vereine Dienstleistungsgewerkschaft ver.di e. V.
An die Delegierten des letzten Gewerkschaftstaaes der IG Medien

Datum 18. Oktober 2002

Rücktritt von Gerd Nies

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Mitteilung von Gerd Nies, er habe seinen Rücktritt als stellvertretender Vorsitzender und Mitglied des Bundesvorstandes von verdi erklärt und werde zum 31.Dezember dieses Jahres aus dem Bundesvorstand ausscheiden, kommt überraschend und löst unser tiefes Bedauern aus, sie irritiert aber auch.

Gerade weil Gerd in der ausführlichen Begründung seines Schritts den Eindruck erweckt, als sei seine Entscheidung aus vielerlei Gründen zwangsläufig und im Interesse von verdi richtungweisend, kommen beim genaueren Hinsehen auf seine Argumente doch Fragen auf.

Beispielsweise die, warum falsche Zuschnitte und Doppelzuständigkeiten in der Aufgabenverteilung zwischen dem Vorsitzenden und seinen Stellvertretern scheinbar nicht haben erörtert und verändert werden können, damit die entsprechende politische Wirksamkeit möglich geworden wäre. Dafür bedarf es keiner Strukturkommission. Liegt der Webfehler vielleicht eher in der Konstruktion der Machtverteilung und -sicherung und damit verbunden im Persönlichen?

Der Wille des Bundesvorstands zur Verbesserung der eigenen Arbeit die Aufgaben insgesamt neu zu strukturieren und den Vorstand zu verkleinern, kann nur begrüßt werden. Allerdings ist zu fragen, ob sich seit der Gründung von verdi nicht immer deutlicher abzeichnet, dass eher die überzogene Anzahl der Fachbereiche und deren Uberschneidungen unvertretbare Unterschiede in der Belastung von Bundesvorstandsmitgliedern und Ressourcenverschwendung begünstigt.

Es stellt sich also schlicht die Frage, an weichen Stellen mit Verringerung von Vorstandspositionen angesetzt werden soll. Selbst, wenn der Gewerkschaftsrat mit seinem Beschluss vom 25./26. September 2002 anregt, alle frei werdenden Stellen im Bundesvorstand und den Landesbezirksvorständen nicht wieder zu besetzen, hat die Satzung weiter Bestand, die eine Nachbesetzung der Position von Gerd Nies möglich macht. Im Übrigen zeigt dies die Nachfolge für Michael Sommer im Bundesvorstand.

Nun geht es uns nicht darum, dass die Nachbesetzung auf jeden Fall erfolgen soll, schließlich ist auch die Verbindung der Ämter stellvertretender Vorsitzender und Bundesfachbereichsleiter denkbar, sondern wir glauben, dass der Rücktritt von Gerd Nies Gelegenheit bietet und genutzt werden sollte, unter den Vorschlagsberechtigten in einer umfassenden Diskussion zu klären, ob wir den Verzicht auf das Amt tragen wollen und dadurch die von Gerd Nies aufgestellte These einer weitgehenden Konsolidierung der verdi unterstützen können oder nicht. Keinesfalls jedoch sollte auf diese Klärung verzichtet werden und die Entscheidung unter der Hand fallen.

Dabei ist es aus unserer Sicht unerheblich, ob die Debatte durch die Delegierten der IG Medien zum letzten a.o. Gewerkschaftstag oder durch die der ehemaligen IG Medien zuzurechnenden Mitglieder des Bundesfachbereichsvorstands Medien, Kunst, Industrie und Vertretem der geschaftsführenden Landesbezirksvorstände des Fachbereichs, die der ehemaligen IG Medien angehörten, geführt wird. Natürlich sind auch andere Diskutantenzusammensetzungen denkbar.

In analoger Anwendung der Satzung müssten allerdings jene Delegierten, die zum Gründungskongress der ver.di von der IG Medien entsandt waren, einen förmlichen Personalvorschlag machen, falls wir die Wiederbesetzung ins Auge fassen sollten.

Wir bitten euch deshalb um Rückäußerung, wie wir in der Nachfolgefrage vorgehen und ob ihr unseren Wunsch nach einer ausführlichen Diskussion der aufgeworfenen Fragen unterstützen wollt.

Eure Antwort richtet bitte an:

Udo Hautmann
ver.di Landesbezirk Sachsen
Außenstelle Leipzig
Täubchenweg 8
04317 Leipzig
e-mail : udo.hautmann@verdi.de

In Erwartung eurer Antwort grüßen herzlich
Walter Essbauer
Bernd Fiegler
Udo Hautmann
Holger Menze

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