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Chemie Kreis
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Wuppertal, den 23. März 2000
In vielen chemischen Betrieben fanden in den letzten Wochen Versammlungen statt, um über die diesjährige Tarifrunde zu diskutieren.
Allerdings ist auch diese Tarifrunde durch weit im Vorfeld geführte Gespräche, Verhandlungen und Vereinbarung dermaßen geprägt, das den Vertrauensleuten in den Betrieben wenig Spielraum für Vorstellungen der Kolleginnen und Kollegen bleibt.
So wirken sich natürlich die Vereinbarungen zur Absenkung des 13. Monatsentgeltes und die durch die Bundesregierung zurückgenommene Gesetzgebung zum Krankengeld auf die Diskussionen aus.
Auch die von Arbeitgebern und IGBCE diskutierten Billigtarife - sie finden sich momentan als "Tarifkonkurrenz"- Diskussion wieder für die sogenannten Dienstleistungsbereiche prägen diese Tarifrunde mit.
Und daß das "Bündnis für Arbeit" eine Schlüsselrolle bei der gesamtgewerkschaftlichen Solidarität spielt, wird durch die von der IGBCE vorgezogene Tarifrunde der Vorsitzende Hubertus Schmoldt will vor der IG Metall einen Abschluß unter Dach und Fach haben und die Kritik an Höhe und Art der IGM-Forderung deutlich.
Beschäftigte aus der chemischen Industrie, Vertrauensleute und Betriebsräte, haben die Tarifrunde 2000 und die bundesweite Situationen in den Betrieben am 26./27.Februar auf einer Chemiekreis-Tagung in Köln beraten. Sie empfehlen der IGBCE, folgende Punkte mit zu berücksichtigen:
Das 13. Monatsentgelt muß wieder auf 100% gesetzt werden ( heute 95%)
Auch Neueingestellte in der Chemischen Industrie sollen wieder 100% Tarifentgelt erhalten (heute auf 90% / 95% abgesenkt)
Abschaffung des Entgeltkorridors ( heute können die Entgelte bis zu 10% nach Absprache zwischen den Tarifvertragsparteien abgesenkt werden)
Keine Billigtarife für unsere Dienstleistungsbereiche
Die Tarifentgeltgarantie muß Bestandteil der Entgelte werden (und nicht, wie zur Zeit in Diskussion, in einen leistungsbezogenen Entgeltbestandteil umzuwandeln)
Veränderung der Richtbeispiele, damit eine Durchlässigkeit nach dem Grundsatz "vergleichbare Ausbildung gleiche Entlohnung" erreicht werden kann, und keine zusätzlichen Entgeltgruppen, wie zur Zeit in Diskussion
Eine Entgelterhöhung, muss die Realeinkommen spürbar anheben. Die Höhe der IGBCE Forderung soll nicht niedriger als die IGM-Forderung von 5,5 Prozent sein. Alternativ könnte die Forderung, um die "Schere zwischen der unteren Entgeltgruppe = 3193 DM und der oberen Entgeltgruppe = 7663 DM (Tarifvertrag NRW Chemie) nicht weiter auseinander zu ziehen, als Festgeldforderung bei 350 DM liegen
Arbeitszeitverkürzung, um neue Arbeitsplätze zu schaffen
Die Bemühungen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, darf nicht in eine konkurrierende Diskussion mit anderen DGB Gewerkschaften münden. Vielmehr sollten sich Arbeitszeitverkürzung, Frühruhestand und Altersteilzeit ergänzen und so vereinbart werden, daß die finanziellen Belastungen nicht einseitig auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden und freiwerdende Arbeitsplätze neu besetzt werden müssen.
Die Mitglieder des Chemiekreises erwarten von der IGBCE, daß vor einem Abschluß der Tarifrunde die Vertrauensleute einbezogen werden.
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