letzte Änderung am 8. Juli 2003

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Pressemitteilung vom 4. Juli 2003

Klaus Volkert, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Volkswagen AG und Mitglied des Vorstandes der IG Metall:

Inhaltliche Neuorientierung der IG Metall hat Vorrang vor der Personaldiskussion

Klaus Volkert, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Volkswagen AG und Mitglied des Vorstandes der IG Metall, hat die internen, aber öffentlich geführten Auseinandersetzungen in der IG Metall aufs Schärfste verurteilt. Konstruktive Kritik sei in einer demokratischen Organisation gut und richtig, aber nicht polarisierende Äußerungen und persönliche Diffamierungen. "Der Vorstand sollte seine Kraft darauf verwenden, die IG Metall neu auszurichten und Schadensbegrenzung bei denjenigen Kolleginnen und Kollegen betreiben, die der Vorstand einstimmig in den Streik geführt hat, deren Einsatz über den vierwöchigen Ausstand hinweg vorbildlich war und die jetzt zu Recht enttäuscht sind. Ihr Engagement verdient unseren Respekt und unsere Hochachtung."

Diese Disziplin vermisse er bei einigen Spitzenfunktionären der Organisation. "Es ist die Aufgabe des Vorstandes, gemeinsam Schaden von der Organisation abzuwenden und darauf sollte die Strategie jetzt ausgerichtet sein." Es gelte jetzt, sich mit Inhalten auseinander zu setzen und entsprechend den Gewerkschaftstag im Oktober vorzubereiten. "Disziplinlosigkeit und Profilierungssucht einzelner schadet der IG Metall in Gänze und ist für die Mitglieder weder nachvollziehbar, noch akzeptabel." Außerdem spiele man damit nur denjenigen gesellschaftlichen Kräften in die Hände, denen es um Schwächung oder Eliminierung der Gewerkschaftsbewegung in Deutschland ginge und die sowohl der Tarifautonomie als auch der Mitbestimmung Daumenschrauben anlegen wollten.

Zugleich forderte Volkert den gesamten IG Metall-Vorstand auf, dass jeder noch einmal sich selbst und sein Handeln in Hinblick auf das Scheitern der Tarifauseinandersetzungen überprüfen solle. Volkert: "Ich lehne es aber ab, dass einzelne zur Verantwortung gezogen werden. Wenn es denn personelle Konsequenzen geben muss, dann sollte sich der gesamte Vorstand der Verantwortung stellen. Ich persönlich stehe diesem Schritt nicht im Wege und es wäre sowohl ein Zeichen der notwendigen Einigkeit als auch Ausdruck des Willens zur konsequenten Neuausrichtung der IG Metall." Außerdem müsse man sich überlegen, ob es nicht sinnvoll sei, mehr betriebliche Vertreter künftig in den Vorstand zu wählen.

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