letzte Änderung am 25. Juni 2002

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Entschließung der Vertrauensleute HSP auf der VL Info am 24.06.2002 zur Stahltarifrunde

An den Vorstand der IG Metall
Ortsvorstand der IG Metall Dortmund

Wir haben in der Belegschaft ausführlich das Verhandlungsergebnis vom 14.06. diskutiert und sind zu dem Ergebnis gekommen:

  1. Das Ergebnis bedeutet tatsächlich 2,9% auf 12 Monate berechnet. Berücksichtigt man die Preissteigerung durch den Teuro, die Leistungssteigerung der letzten Jahre, den Nachholbedarf gegenüber der Metallverarbeitung, dann ist das ein Hohn!
  2. Was aber viel schlimmer ist: seit Jahren wird unsere Kampfbereitschaft mehr oder weniger mit Füssen getreten! Von der Metallverarbeitung bis zu den Versicherungen entwickelt sich eine Streikbereitschaft - warum sollen gerade wir Stahlarbeiter rausgehalten werden? Wir halten nichts von IG Metall Funktionären, denen die Schonung der Regierung offensichtlich wichtiger ist, als die Interessen der Kollegen!
  3. Bei uns haben über 85% der befragten Kollegen das Ergebnis abgelehnt und die Urabstimmung und Streik für 6,5% gefordert. Und das, obwohl wir z.Z. Kurzarbeit fahren! Wann hört Ihr endlich auf, uns einzureden, wir wollten oder könnten nicht kämpfen? Die Wirklichkeit sieht anders aus!
  4. Wir sind überzeugt, dass das Abstimmungsergebnis der Grossen Tarifkommission nicht dem Willen der Mehrheit der Stahlarbeiter entspricht. Wir haben keine Angst vor einer Urabstimmung. Die Stahlarbeiter sollen selber entscheiden, was sie von dem ausgehandelten Ergebnis halten! Deshalb Einleitung der Urabstimmung über einen Streik über 6,5%!
  5. Die Vertrauensleute berichten, dass das Vertrauen unserer IG Metall Mitglieder in die Verhandlungsführer erschüttert ist!
  6. Die gesamte bisherige Tarifrunden, nicht nur bei Metall, haben gezeigt, dass die Kollegen die Gewerkschaften als Kampforganisation wollen und keinen Kanzlerwahlverein oder Dienstleistungsunternehmen, dem im "Bündnis für Arbeit" die Zähne gezogen werden! Selber aktiv werden, die Gewerkschaften als Kampforganisation stark machen, das ist eine der wichtigsten Konsequenzen aus dem Verlauf der diesjährigen Tarifrunden!"
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