letzte Änderung am 1. Juli 2002 | |
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Same procedure as every year: große Sprüche, viel heiße Luft und nichts dahinter. So habt ihr, die Verhandlungsführer/innen und viele weitere hauptamtliche Gewerkschaftsfunktionär/innen, euch auch bei den diesjährigen Tarifverhandlungen präsentiert.
Ihr ruft Warnstreiks aus, die, allen Beteuerungen zum Trotz, den Unternehmern nicht wirklich weh tun. Vielmehr wird nur so gewarnstreikt, dass die Kolleg/innen "Dampf ablassen" können, damit ihrem berechtigten Ärger der Wind aus den Segeln genommen wird.
Ihr kommt ohne Not den Unternehmern auf etwa halbem Weg entgegen, anstatt mit Streiks ein erheblich höheres Ergebnis zu erreichen. Aber eigentlich wolltet ihr ja auch gar keine Streiks, wie ihr z.B. mehrfach in der Frankfurter Rundschau verkündet habt. Warum eigentlich nicht? Dass wir damit Erfolg haben können, ist offenbar nicht in eurem Sinn.
Ihr tönt, ganz "radikal" und "kämpferisch": "Jetzt aber Urabstimmung!" - und schließt einen Tag vor Beginn der Urabstimmung ein Ergebnis ab, das fast exakt so eine Woche vorher auf dem Tisch gelegen hat. Damals hattet ihr noch "sehr große Bedenken", aber offenbar waren die Bedenken vor einem richtigen Streik noch viel größer. Keine Probleme habt ihr offensichtlich damit, mit dieser Show den streikbereiten Kolleg/innen in den Rücken zu fallen und sie zu demotivieren.
Ihr versucht, uns dieses lächerliche Ergebnis jubelnd und mit viel Selbstbeweihräucherung als "akzeptablen Kompromiss" zu verkaufen. Akzeptabel für wen? Für euch? Für die Unternehmer? Für die Basis, die normalen Mitglieder bestimmt nicht!
Wir haben genug von euren Sprüchen und von eurem pseudokämpferischen Gehabe, und dass ihr nicht unsere Interessen vertretet, ist mal wieder mehr als deutlich geworden.
Uns liegt sehr viel an Gewerkschaften, aber an solchen, die wirklich ernsthaft unsere Interessen und Rechte vertreten, erkämpfen und verteidigen - ohne dass es auch nur den Anschein hat, es gäbe einen Klüngel mit Unternehmern und Politik.
Für solche Gewerkschaften werden wir uns auch in Zukunft einsetzen.
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