Aufruf zur Gründung eines internationalen Netzwerks zur Verhinderung von 'Bündnis für Arbeit'-Strategien und Angriffen auf Arbeiterrechte

Die unten aufgeführten Gewerkschaften, die dem CUT angehören (Brasilianischer Gewerkschaftsdachverband) haben diese Erklärung unterzeichnet und möchten den Aufruf zur Teilnahme am zweiten internationalen Treffen gegen Neoliberalismus und Globalisiserung bekräftigen. Die Konferenz wird vom 1. bis 3. September 1999 in Rio de Janeiro (Brasilien) stattfinden.

Dieses Treffen wird vom CUT in Zusammenarbeit mit anderen ausländischen nationalen Gewerkschaften organisiert, um gewerkschaftliche und politische Organisationen, die sich gegen die konservative und 'neoliberale' Offensive in der Welt richten, zusammenzubringen und zu vereinigen. Zusammen mit dem ersten, in Cuba abgehaltenen Treffen, wird es einen wichtigen Entwicklungsschritt in der Organisierung von Kampagnen, die sich gegen die reaktionären, gegen Arbeiter gerichteten, Kräfte auf der ganzen Welt richten, bedeuten.

Außer der Einladung zu diesem Treffen möchten wir Euch auch zu einem Treffen am 4. September (Sonnabend) in Rio de Janeiro einladen. Auf diesem Treffen, im Anschluß an unsere nationale Gewerkschaftskonferenz beabsichtigen wir die folgenden Punkte zu diskutieren:

1. Wir brauchen eine internationale Gewerkschaft, die in der Lage ist, der Herausforderung durch die kapitalistische Offensive gegen Arbeiter weltweit und in jedem Land entgegenzutreten.

2. Bestimmte Gewerkschaften und anti-bürokratische Sektoren innerhalb dieser (nationale und lokale Gewerkschaften, Vertrauenleute und Oppositionsbewegungen gegen die Kooperationsansätze vieler Gewerkschaftsführer), verfolgen Strategien, die das Kapital herausfordern und die 'Bündnis für Arbeit'-Strategie ablehnen widerstehenm der Versuchung die historisch erkämpften sozialen und Arbeiterrechte abzubauen.

3. Heutzutage sind diese Sektoren jedoch über die verschiedenen internationalen Gewerkschaftsverrbände (CIOSL, CMT, FSM, und/oder deren regionale Branchen) verstreut oder bleiben unabhängig, stellen aber keine internationale Alternative dar.

4. Unser Vernetzungsvorschlag beabsichtigt nicht, diese existierenden internationalen Verbände zu ersetzen. Unser Hauptziel ist es einen weiteren Kanal für die große Anzahl kämpfender Sektoren zu öffnen die in ihren jeweiligen Ländern gegen die kapitalistischen Strategien kämpfen um zu ermöglichen Solidarität mit den Kämpfen der jeweils anderen auszudrücken. Dies wird einen Erfahrungsaustausch auf der Grundlage schneller und effektiver Kommunikation ermöglichen, unabhängig von der jeweiligen Zugehörigkeit zu einem internationalen Verband.

5. Um an diesem Netzwerk beteiligt zu sein erachten wir eine Minamalübereinkunft als notwendig und schlagen dafür die folgenden Punkte vor:

a) Weder die Mitgliedschaft in irgendeinem internationalen Gewerkschaftsverband (CIOSL, CMT, FSM, oder deren lokale Sektionen) ist für die Teilnahme an diesem Netzwerk notwendig, noch die Unabhängigkeit von denselben.

b) Das Netzwerk nimmt Vertreter/Mitglieder nationaler Gewerkschaften, lokaler Gewerkschaften, Vertrauensleute, oppositionelle Strömungen gegen jegliche rechte Gewerkschaftspolitik, soziale Arbeiterbewegungen und Erwerbslose auf. Dies können Arbeiterorganisationen aus allen industriellen Branchen, aus dem öffentlichen oder privaten Sektor, aus der Srtadt, vom Land sein.

c) Um teilzunehmen, ist es notwendig gegen 'Bündnis für Arbeit'-Strategien zu sein, gegen den Abbau von Rechten der Arbeiterklasse zu kämpfen und einzutreten gegen die Versuche, innerhalb der Arbeiterschaft die Logik des 'Wettbewerbs' zwischen unterschiedlichem Kapital zu verbreiten und sich stattdessen für Arbeitersolidarität im eigenen Land und weltweit einzusetzen.

d) Die wichtigsten Ziele dieses Treffens sind: Die Diskussion um die Umsetzung dieser Vorschläge auf internationaler Ebene und innrhalb einzelner Länder, welche anderen Organisationen/Führungen zu diesem Projekt eingeladen werden könnten, Benennung von und Kontaktaufnahme zu vergleichbaren Initiativen auf der ganzen Welt und Aktionsvorschläge für die ersten praktischen Aktionen, die unternommen werden könnten.

e) Für weitere Informationen wendet Euch bitte an:

Emanuel Mellato (Mane) - Sindicato dos Metalurgicos de Campinas e Região (Metallarbeitergewerkschaft von Campinas und Região), Phone: (55-19) 232-3644

Luiz Carlos Prates (Mancha) - Sindicato dos Metalurgicos de Sao Jose dos Campos (Metallarbeitergewerkschaft von São José dos Campos), Phone: (55-12) 346-5333

Ina Meireles - Associacao dos Docentes da Universidade Estadual do Rio de Janeiro (Vereinigung der Dozenten Staatlichen Unversität Rio de Janeiro), Phone: (55-21) 264 9314

Jose Maria - Federacao dos Metalurgicos de Minas Gerais (Metallarbeiterföderation von Minas Gerais) Phone: (55-31) 226-4942, Fax: (55-11) 3105-0717 or (55-11) 570-7760, Email : inter_sindical@hotmail.com

 

Wir freuen uns darauf Euch in Rio de Janeiro zu sehen.

São Paulo, 18. Juli 1999.

LabourNet Germany dankt Lars Stubbe für die Übersetzung!