letzte Änderung am 10. Juni 2002

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Pressemitteilung zur Demo am 08.06.2002 in Düsseldorf:

Wer jetzt nicht handelt, wird verkauft! Über 35.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Die Demonstration begann pünktlich um 13.30 h. Zu dem Zeitpunkt war der Vorplatz des Hauptbahnhofs komplett überfüllt. Der ca. 3 km lange Demonstrationszug zog sich durch die Innenstadt, über die Königsalle hin zum Burgplatz. Dort begann um 17.00 Uhr die Kundgebung. Für das Bündnis "Education is not for Sale", das die Demonstration organisierte, sprach René Schuijlenburg.

Ein wesentlicher Grund für den Protest ist die entgegen allen Wahlversprechen und Lippenbekenntnissen geplante Einführung von Studiengebühren in NRW, mit denen das Land seine durch Steuergeschenke an die Konzerne entstandenen Haushaltslöcher stopfen will. Nicht nur in NRW sind die Studierenden von derartigen Absichten betroffen: an der TU München wird aktuell unter Initiative des von Bertelsmann gestifteten CHE (Centrum für Hochschulentwicklung), welches schon seit Jahren von Politikern Studiengebühren einfordert, an einem Projekt gefeilt, welches für die Studierenden Gebühren von mehreren tausend Euro pro Semester bedeutet. In anderen Bundesländern gibt es vergleichbare Pläne. Es geht aber nicht nur um die Kommerzialisierung der Hochschulbildung über die Einführung von Studiengebühren. Auch im Schulbereich werden die Weichen zunehmend auf Öffnung für Unternehmensinteressen gestellt. Wieder spielt hier der Bertelsmann-Konzern eine maßgebliche Rolle. Zusammen mit dem Schulministerium (MSWF) wird derzeit das "Modellvorhaben Selbstständige Schule NRW" unter der Leitung der Bertelsmann-Stiftung durchgeführt. Mit dem Versprechen auf Selbständigkeit und mehr Unabhängigkeit von bürokratischer Kontrolle werden die Schulen jedoch von demokratisch-öffentlicher Kontrolle "befreit", die der Garant für eine gesellschaftlich orientierte Bildung ohne private und ökonomische Sonderinteressen ist. Der Schulbereich soll so auf die Produktion von "Humankapital" für die global agierenden Unternehmen ausgerichtet werden. Allgemein gewünschte Bildungsziele wie Demokratiefähigkeit, Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung, Solidarität und Einsatz für soziale Gerechtigkeit stehen einem Fit-Machen für die Ellbogengesellschaft entgegen. Bildung wird so aus einer gesellschaftlichen Aufgabe für alle zu einer Investition des Einzelnen in die eigene Verwertbarkeit. Lebenslanges Lernen bedeutet so auch lebenslanges Zahlen; die Einführung von Schulgeld ist dann nur noch eine Frage der Zeit.

Mit diesen regionalen Veränderungen wird der Boden für einen Erfolg der weltweiten Kommerzialisierung des Bildungswesens bereitet. Über das GATS-Abkommen (General Agreement on Trade in Services), dem die EU-Staaten als Mitglieder der Welthandelsorganisation WTO angehören, werden derzeit auf höchster Ebene (fernab einer demokratischen Kontrolle) die Modalitäten für die globale Konkurrenz auf den Bildungsmärkten der Einzelländer verhandelt . Um die noch vorwiegend staatlich kontrollierten Bildungsbereiche in Bildungsmärkte zu transformieren, werden diese nicht nur hinsichtlich ihrer Effizienz diffamiert und ihrer notwendigen finanziellen Mittel beraubt, sondern sollen privaten Anbietern rechtlich gleichgestellt werden. Gegen all diese Entwicklungen gibt es weltweit Widerstand. Die nächste Gelegenheit, europaweit gegen die Kommerzialisierung des Bildungswesens zu protestieren, besteht in der Zeit vom 20.-22.06.2002 in Sevilla/Spanien anlässlich des Treffens des EU-Ministerrates. Hierzu organisiert das Netzwerk "EDUCATION IS NOT FOR SALE" eine Teilnahmemöglichkeit für alle Interessierten. (Abfahrt: 18.06.2002; Rückfahrt 23.06.2002) Einzelheiten hierzu unter: www.education-is-not-for-sale.org

Bilder von Jan Schürmann auf http://www.asta-bochum.de/streikbilder/streik080602/ddorf

RednerInnen bei der Abschlusskundgebung:

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an René Schuijlenburg unter +49-(0)171-2169182

EU-wide protestcampaign in 2002: Education is not for sale!

Mediacontact:

Tel: +49/171/2169182 (René)
+49/173/8591722 (Marc)
Fax: +49/1212-5-340-12-789
e-mail: media@education-is-not-for-sale.org

Die Kampagne education is not for sale kostet viel Geld... Spendenkonto für die Kampagne:

Sarah Stockmann
Kontonummer: 447 282 51
BLZ: 305 500 00
Sparkasse Neuss
Verwendungszweck: Education is not for sale

We need a lot of money to organize the education is not for sale campaign,you could help us by transfering a little gift to:

Sarah Stockmann
Bankaccount: 447282 51
Number of the bank: 305 500 00
Name of the bank: Sparkasse Neuss
Reference: Education is not for sale
City: Neuss
Country: Germany

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