letzte Änderung am 06. Febr. 2003

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Kölner ArbeitslosenKombinat
<AKfaxendicke@gmx.de>
Fri, 31 Jan 2003

unterwegs am 29jan

hallo leute,

wir haben versucht, am 29.01. bei den für zeitarbeit zuständigen leuten der gewerkschaften ig-metall und ver.di unseren protest gegen die verhandlungen der gewerkschaften mit den zeitarbeitsverbänden kundzutun. zumindestens mit dem herrn henseler der ig-metall konnten wir ein längeres gespräch führen. die existenz der gesetzlichen regelung eines "equal pay" im falle des nichtvorhandenseins eines tarifvertrages hat er bestritten. er meinte, da seien wir falsch informiert und unabhängig von den teilweise katastrophalen tarifverträgen die von einzelgewerkschaften mit leiharbeitsfirmen in der vergangenheit geschlossen wurden, wären tarifverhandlungen der einzige weg etwas für leiharbeiter/innen zu tun.

wir meinten daraufhin, daß wir seine arbeit nicht grundsätzlich in frage stellen wollten. unsere kritik ziele in der sache auf die unterstützung des hartz-konzeptes und die darin verwirklichte ausweitung der leiharbeit. unserer ansicht nach stünden die anstehenden verhandlungen in zusammenhang mit der - auch von den gewerkschaften gewollten - etablierung der psa's als instrument, arbeitslose in leiharbeit zu zwingen und der lohn-drückerei durch austausch der regulären arbeitsplätze tür und tor zu öffnen.

abgesehen davon, daß herr henseler unserer einschätzung des hartz-konzeptes zustimmte, blieb er bei der einstellung, daß auch die verhandlungen am 30.01. um einen flächentarif-vertrag der richtige weg seihen, um für leiharbeiter/innen der psa's etwas zu tun. im übrigen wäre der großteil der bevölkerung für die politische entscheidung der ausweitung der leiharbeit. es fehlten die gesellschaftlichen kräfte um das zu verhindern und selbst die gewerkschaften könnten das nicht. von seinen erfahrungen aus könnten eben nur tarifverhandlungen vor ort die dadurch entstehenden sozialen schieflagen wieder verbessern.

immerhin konnten wir noch erfahren, daß einige sklavenhändler in köln (darunter randstad) gemeinsam eine gmbh gegründet haben, mit dem ziel zukünftig als psa tätig zu werden. welche firmen letzlich beauftragt werden, entscheidet ein gremium der stadt köln, in dem auch die gewerkschaften mit einer stimme vertreten sind.

Im dgb-haus und vor dem arbeitsamt verteilten wir anschließend noch hunderte von kopien eines handzettels, auf dem in knappen worten steht worum es geht und zum austritt aus den beteiligten gewerkschaften auffordert wird (attachement) .

solidarische grüße
ak faxen dicke

Siehe: Flugblatt zur Aktion als pdf-Datei

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