Wir, die Erwerbslosen und prekär Beschäftigten aus der BRD und vielen anderen europäischen Ländern, haben am Samstag, den 29. Mai, in Köln zusammen mit Gewerkschaftern und AktivistInnen aus anderen sozialen Bewegungen demonstriert. Zusammen waren wir mehr als 30.000 Menschen!

Am 3. Juni wird der EU-Gipfel eröffnet. Wir fordern die Regierenden dringend auf, unsere sozialen Forderungen zur Kenntnis zu nehmen. Wir wollen:

• Ein garantiertes Einkommen für alle Menschen, das uns erlaubt, in Würde zu leben -- ohne Diskriminierung aufgrund von Alter, Geschlecht oder Herkunft, ohne Vorbedingungen und Gegenleistungen, ohne Zwang zur Arbeit und Arbeitsdienst!
• Eine massive Arbeitszeitverkürzung in ganz Europa, ohne Flexibilisierung und ohne Lohnverzicht (dies sollte finanziert werden über die Besteuerung von Unternehmensgewinnen).
• Jeder muß das Recht auf menschenwürdiges Wohnen, Gesundheit, Bildung, Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr und bei anderen öffentlichen Dienstleistungen (z.B. Kommunikationsmittel, Elektrizität etc.) haben -- eben das Recht auf alle Dinge, die für eine aktive Teilhabe und Teilnahme an der Gesellschaft nötig sind.

Wir rufen alle Erwerbslosen und prekär Beschäftigten auf, sich in örtlichen Arbeitslosengruppen und --initiativen zu engagieren oder selbst eine Bewegung zu organisieren!

Wir rufen alle Erwerbslosen und prekär Beschäftigten schon jetzt auf, an dem europaweiten Aktionstag gegen die Einführung von "Arbeit gegen Sozialleistung" (workfare) teilzunehmen, der anläßlich des EU-Gipfels in Helsinki im Dezember 1999 stattfinden soll.

Im Jahr 2000, wenn Frankreich den Vorsitz in der EU führt, wollen wir in Paris gemeinsam demonstrieren.

Ohne Mobilisierung gibt es keine Möglichkeit, vorwärtszukommen!