Gewerkschaft: Herne soll sich aufbäumen!

Nimphius: Vorstand winkt ab

Der Vorschlag der IG Metall und des Betriebsrates von GEA Luftkühler, einen Teil der Produktion am Standort Herne zu erhalten, ist offenbar nicht auf fruchtbaren Boden gefallen.

Das jedenfalls ist nach Auskunft von IG-Matall-Chef Hans Nimphius das Ergebnis eines fast zweistündigen Gesprächs, das die Arbeitnehmerseite jüngst mit dem GEA-Vorstand führte. Dieser habe den Vertretern von Gewerrkschaft und Belegschaft deutlich zu verstehen gegeben, daß die Kosten zu hoch seien und daß andere GEA-Gesellschaften erheblich billiger produzieren könnten. Der Eindruck des IG-Metall-Bevollmächtigten: "Gespräche wird es demnächst wohl nur noch über Interessenausgleich und Sozialplan geben."

Herausgekommen sei ferner, so Nimphius, daß sich de Studie des Unternehmensberaters Roland Berger auch mit den Bereichen Maschinenkühler und GEA-Management befasst. Und da sieht die IG Metall eine Gefahr. Hans Nimphius: "Wir befürchten, daß es zu weiteren Personalanpassungen kommen kann." Seiner Einschätzung nach wären es, falls in dieser Hinsicht etwas geschieht, nahezu 400 Beschäftigte (die Luftkühler-Belegschaft eingeschlossen), die um ihren Arbeitsplatz bangen müßten. Mehr als 150 Gewerkschafter hatten sich am Dienstag getroffen, um den Ernst der Lage zu erörtern und über Gegenwehrstrategien nachzudenken. Der Auftrag an IG Metall und Betriebsrat war klar: Alles tun, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Unter dem Motto "Herne bäumt sich auf!" wollen die Adressaten denn auch alles versuchen, um möglichst viele Kräfte in Herne zu mobilisieren.

(waz Herne 21.10.99)

 

GEA: Rat reagiert mit Resolution

Hernes Kommunalpolitik hat gestern auf die aktuelle Entwicklung bei GEA Luftkühler reagiert.

"Der Rat der Stadt Herne hat kein Verständnis für die Schließungsabsichten", heißt es in einer gestern mit den Stimmen aller Fraktionen verabschiedeten Resolution, in der ausdrücklich daran erinnert wird, daß der GEA-Vorstand noch zu Beginn diesen Jahres "ein klares Bekenntnis zu einem lebendigen, zukunftssicheren Standort Herne" abgegeben hatte. "Die Würdigung der gesamten Entscheidungsfaktoren muß nach Meinung des Rates zu dem Ergebnis führen, die Produktionsstätte in Herne zu erhalten und damit die Arbeitsplätze für die gesamte Region zu sichern", heißt es in der Entschließung weiter.

(waz Herne 21.10.99)