Pressemitteilung vom 20. Januar 2000

Mehdorn:

Acht Knoten minus 70.000 Jobs gleich höhere Fahrpreise

Zum Zusammenhang
zwischen dem neuen/alten Verkehrskonzept des Bahnchefs Mehdorn  und dem Belegschaftsabbau
erklärt der verkehrspolitische Sprecher der PDS im Bundestag, Dr. Winfried Wolf:


Gestern ließ Bahnchef Mehdorn zwei von drei Katzen aus dem Sack:

Welche Aufschrift die "dritte Katze", die noch im Sack bleibt, trägt, ist bereits erkennbar: Mehdorn will mit dem Knoten-Konzept im Personenverkehr eine Konzentration durchführen und Fernverkehrsleistungen wie Interregio und "vorwiegend von Pendlern genutzte IC und ICE" reduzieren. Zugleich gilt als Ziel, den Umsatz im Personenverkehr zu steigern. Beides zusammen geht nur durch höhere Fahrpreise. Da vom Bahnmanagement "Kreativität" gefordert wird, dürften diese Fahrpreiserhöhungen die Verpackung erhalten: "neues Tarifmodell".

Mehdorn ist kaum vier Wochen neuer Bahnchef und schon macht er alte Bahnpolitik: - gegen die Bahn, gegen die Belegschaft und gegen die Kundinnen und Kunden!

Die Belegschaft der Bahn auf deutschem Boden wurde zwischen 1990 und 2000 bereits halbiert - auf derzeit 240.000. Von diesem Abbau waren vor allem die ehemaligen Reichsbahner in den neuen Bundesländern betroffen. Damals hieß es noch, dies seien "Anpassungen", die Schiene werde Marktanteile zurückholen. Tatsächlich wurden in diesem Zeitraum die Leistungen im Personenverkehr nur leicht gesteigert. Seit 1995 sinkt der Marktanteil der Schiene erneut, 1995 um 7,5 Prozent oder 1999 um 7,0 Prozent.

Noch hat Mehdorn die Chance, eine Bahnpolitik für alle zu betreiben. Dann gäbe es auch keinen Abbau der Belegschaft!

 


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