„Der Kapitalismus ist für uns kein zu realisierender Traum, sondern ein bereits existierender Alptraum“

Eduardo Galeano

Ende der Bescheidenheit

Gipfel stürmen

In Köln findet vom 3. bis 4. Juni der nächste Gipfel der EU unter deutschem Vorsitz statt. Vom 18. bis 20. Juni folgt der letzte Weltwirtschaftsgipfel in diesem Jahrhundert.

Von ihrem laut verkündetem Ziel, weltweit das wirtschaftliche Wohlergehen zu fördern, ist die herrschende Weltordnung weit entfernt. Im aktuellen Gewand des Neoliberalismus stellt diese Ordnung eine Bedrohung für die Menschen dar. Deshalb hat sich ein breites Bündnis von Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zusammengefunden. Menschen aus kirchlichen Kreisen, Gewerkschafter, Antirassismusgruppen, Umweltgruppen protestieren gegen die Politik, die auf diesen Gipfeln beschlossen wird und stellen Alternativen vor.

Zwischen den Industrieländern und der „Dritten Welt“ und auch innerhalb der reichen kapitalistischen Länder wird die ungleiche Verteilung des Wohlstandes immer auffälliger. In der Bundesrepublik verfügen 10 Prozent der Haushalte über 50 Prozent des Vermögens. 50 Prozent der Haushalte besitzen gerade mal 2,5 Prozent des Vermögens. Deregulierung und Erwerbslosigkeit führen zu Ellenbogenmentalität, Ausgrenzung und Entsolidarisierung. Bei gleichzeitigem Reichtum und Warenüberfluß haben die Schulden der arm gemachten Länder gigantische Größenordnungen erreicht. Die Schuldenfalle läßt ihnen kaum eine Entwicklungsperspektive.

Über 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Armut, Krieg, Unterdrückung und Umweltzerstörung. Flüchtlinge und EinwanderInnen werden diskriminiert, ausgegrenzt und zum Teil abgeschoben. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bedrohen ihr Leben.

Für das nächste Jahrtausend muß die Weltwirtschaft umgestellt werden. Nicht die Gewinninteressen der transnationalen Konzerne und Banken, sondern das Interesse der Mehrheit der Menschen, das Recht auf Nahrung, Wasser, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung, intakte Umwelt, Bildung und Arbeit muß auf der Tagesordnung stehen.

Viele Menschen sind nicht bereit, die zerstörerische Weltordnung hinzunehmen. Mit den geplanten Aktionen sollen Alternativen vorgestellt werden.

Deshalb rufen wir zu folgenden Aktionen auf:

Demonstration der Europäischen Märsche gegen Erwerbslosigkeit, prekäre Beschäftigung, Ausgrenzung, Rassismus und Krieg.

Samstag, 29. Mai, in Köln.

Demonstration gegen den Weltwirtschaftsgipfel.

Samstag, 19. Juni in Köln.

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