Verhandlungen zu Richtbeispielen

Erste Vorstellungen an Betriebsräte übergeben

Am 21. April überreichte die Firmenleitung ihre Vorstellungen zur Neufassung der Richtbeispiele an die eigens dafür gegründete Gesamtbetriebsratskommission.

Die Bayer AG hatte sich über 20 Monate darauf vorbereitet, die Betriebsräte sollten sich innerhalb von 3 bis 4 Monaten dazu äußern – das wünschte Verhandlungsführer Struck, Personalabteilung Leverkusen.

Die Gesamtbetriebsratskommission lehnte eine zeitliche Einschränkung strikt ab, schließlich durften die Betriebsräte das neue Bayer- Regelwerk bis dahin noch nicht einmal lesen.

Bayer möchte die Richtbeispiele auch im Vergleich mit „Wettbewerbern“ neu bewerten. Die Zahl der Richtbeispiele soll um etwa ein Drittel reduziert werden. Großen Wert scheint Bayer zukünftig auf belegbare Qualifizierungsmaßnahmen für Umgruppierun gen zu legen. Das Unternehmen will auf Rückstufungen angeblich zu hoch eingruppierter Mitarbeiter verzichten.

Die Betriebsräte fordern bis zur Neuregelung die unveränderte Anwendung der bislang geltenden Richtbeispiele. Die Gesamtbetriebsratskommission kündigte an, eigene Vorschläge zu einer Neufassung von Richtbeispielen zu unterbreiten.

In den kommenden Wochen und Monaten müssen die Vorstellungen des Unternehmens in den Betriebsräten und mit allen KollegInnen vor Ort diskutiert werden. Die betroffenen Kolleginnen können die eigene Tätigkeit am besten beurteilen. Wir fordern die Einbeziehung der Vertrauensleute und Mitarbeiter. Wir lehnen die neuen Richtbeispielen ab. Sie erschweren die gerechte Bezahlung und Höhergruppierung. Damit sinkt langfristig unser Entgeltniveau.