Streik bei Volkswagen Landaben

 

Aufgrund des Streiks der Arbeiter der Firma, die mit der Organisation der Anlieferung beauftragt ist, standen heute die Montagebänder bei Volkswagen in Landaben (Navarra, Spanien) den zweiten Tag in Folge still. Dieser Stillstand bedeutet täglich einen Verlust von 1.200 Produktionseinheiten des Modells POLO, der nur wieder aufgeholt werden könnte, wenn das Problem in Kürze gelöst wird.

Die Auseinandersetzung begann am vergangenen Montag, dem 6., nachdem die Verhandlungen des Tarifabkommens für die 300 Angestellten von Logística Navarra (Logistik Navarra), die eine bessere Entlohnung verlangen, gescheitert waren. Der Automobilproduzent, der mit dem Zulieferungssystem 'just in time' arbeitet, konnte nicht reagieren und hat keine Komponenten für die Produktion mehr.

Am gleichen Tag entschloß sich die Werksleitung von Landaben die regionale Regierung von Navarra zu ersuchen, eine Anordnung zum Aussetzen der Produktion zu erteilen.

Der Sprecher von Volkswagen Navarra, José Zubillaga erklärte gegenüber EL MUNDO, daß sie in diesem Punkt voll auf die Unterstützung der deutschen Zentrale rechnen könnten, da es ein externes Problem sei, weswegen sie keine anderen Maßnahmen unternehmen könnten. Das Ausstellen der besagten Anordnung kann bis zu 2 Wochen dauern und wird ca. 80% des Werks, in dem 6.000 Menschen beschäftigt sind, betreffen. Wie auch immer die Entwicklung verläuft, so bestätigte Zubillaga, daß noch gestern die betroffenen Arbeiter benachrichtigt würden, damit sie sich heute nicht zur Arbeit vorstellten.

Zu dieser Zahl müssen die Beschäftigten der übrigen Zulieferer und die indirekten Arbeitsplätze hinzugerechnet werden, wodurch von dem Stillstand insgesamt mehr als 15.000 Personen betroffen sein könnten. Das wären schwerwiegende Konsequenzen, weshalb der Vorsitzende der regionalregierung Navarras, Miguel Sanz, die Beschäftigten und die Werksleitung von Logística dazu aufruft, eine Einigung zu erreichen. Dies vor allem deshalb, da der Unterschied zwischen den Forderungen der Arbeiter und dem Angebot der Firma sehr gering ist. Bis jetzt sind die offiziellen Schlichtungsversuche angesichts des frontalen Widerstandes der Arbeiter mißlungen.

EL MUNDO, 9.3.00

Übersetzung für LabourNet Germany: Lars Stubbe

 


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