Einladung zu einem Pressegespräch

Am Freitag, den 17. März um 12:30 und
Am Samstag, den 18. März um 12:30

Mit Bonisile James Mzeku entlassener Arbeiter und Shopsteward bei VW Südafrika.

Im Foyer des Jugendgästehaus Köln Riehl, An der Schanze 14, Fax: 0221-761555

 

Globalisierung live: VW Südafrika entlässt 1300 Leute, und alles bleibt still

Am 4. Februar hat VW in Uitenhage, Südafrika 1300 fast ein Drittel der Belegschaft entlassen, weil sie einem Ultimatum, ihren Streik innerhalb von 24 Stunden zu beenden, nicht nachgekommen sind. Streik – weshalb? Das Unternehmen sieht sich als Opfer einer innergewerkschaftlichen Auseinandersetzung, in deren Folge die Beschäftigten am 20. Januar die Arbeit niederlegten. Dreizehn ihrer gewählten Vertreter (Shopstewards) waren zuvor von der Metallgewerkschaft NUMSA ihres Amtes gehoben worden, fatale Konsequenz einer Auseinandersetzung darüber, wie eine Gewerkschaft auf Angriffe der Unternehmen und der zunehmenden neo-liberalen Politik der südafrikanischen Regierung in Form von Kostensenkung, Flexibilisierung und Standortkonkurrenz agieren sollte. Die Belegschaft wollte die verschlechternde Vereinbarung ihrer Gewerkschaft, die ohne ihre Zustimmung zustande kamen, nicht mehr hinzunehmen. Sprachrohr dieses Unmutes waren die 13 gewählten Vertreter, die von der Gewerkschaft suspendiert und vom Unternehmen nicht mehr als Verhandlungspartner anerkannt wurden.

Die Belegschaft reagierte prompt. Sie vertritt den Standpunkt, von ihnen gewählte Vertreter können auch nur durch sie abgewählt werden. Demokratische Grundprinzipien, die die Metaller im langjährigen Kampf gegen die Apartheid erlernt und gelebt hatten, wurden nun von einer unheiligen Allianz von Unternehmen und Gewerkschaft als unzeitgemäss gebranntmarkt und existenzbedrohend bestraft. Das deutsche Unternehmen unbeteiligtes Opfer? Wohl kaum! Die der NUMSA abverlangten und von ihr erbrachten Konzessionsbereitschaft ist die Ursache des Konfliktes. Damit ist VW ganz ursprünglich Auslöser einer Entwicklung, an der letztendlich keiner der Beteiligten Interesse haben kann.

 

Weltbetriebsrat und Internationale Solidarität

Während VW-Arbeiter in Brasilien und Mexiko ihre Solidarität mit den Entlassenen erklärten, bleibt eine Unterstützung aus den deutschen Werken bisher aus. Makaber unter anderem, dass der südafrikanische Vertreter des im Vorjahr gegründeten VW Weltbetriebsrates einer der Entlassenen ist. Auf der Weltbetriebsratssitzung am 8.-10.3. in Brasilien wurde der Punkt von den deutschen Arbeitervertretern nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Auch der IG Metall Inter-Soli-Arbeitskreis in Wolfsburg macht seinem Namen noch keine Ehre.

Grund für die entlassenen südafrikanischen VW Arbeiter einen Kollegen nach Deutschland zu schicken, damit ihre Seite nicht ungehört bleibt. Bonisile Mzeku steht für Fragen und Informationen zum Konflikt an den oben genannten Terminen zur Verfügung.

Kontakt: Ulrich Franz: 0202-274-1574, 0172-9665312, Ufranz@aol.com
Mehr Infos unter LabourNet: http://www.labournet.de

 


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