Halbierung der Bochumer Belegschaft bis 2004 -Jetzt 23 Sonderschichten ???

 

Aktuell sind wir nur noch 14 600 Beschäftigte. Ende 1999 will Opel auf 13900 abbauen, Ende 2002 auf ca. 9 000 und Ende 2004 auf ca. 7000. Diese vom Betriebsratsvorsitzenden mitgeteilten Planzahlen wurden bisher von Opel nicht bestätigt. Möglicherweise greift Opel auf den uralten Trick zurück, überhöhte Zahlen anzudrohen, um dann den nicht ganz so krassen Abbau noch als ,,Erfolg" zu verkaufen (Methode:"Wir wollen nur noch 7000 halten, macht Ihr einen Deal mit, bleiben noch ca. 10 000..." Tatsache jeden falls ist, daß Opel einen knallharten Arbeitsplatzabbau, hauptsächlich durch Auslagerungen, durchsetzen will!

Am härtesten betroffen sind im Moment die knapp 600 befristeten Kolleginnen und Kollegen, die Opel bis Ende Oktober auf die Straße setzen wollte, und die jetzt als Spielball im Zusammenhang mit beabsichtigten Sonderschichten benutzt werden.

 

Wie gehen wir als Belegschaft, als Vertrauensleute, als Betriebsräte mit dieser Situation jetzt um ???

Die wichtigsten Diskussionspunkte:

  1. Die Opel-Pläne sind für uns zwar mittelfristig sehr bedrohlich. Aber zur Zeit braucht Opel die Belegschaft dringend wie nie! Aktuell sind wir also in einer Position der Stärke gegenüber dem Management. Wegen dem Zafira- und Astra-Absatz sowie der Abhängigkeit anderer Werke gilt heute besonders: ,,Wenn die Belegschaft in Bochum 24 Stunden streikt, geht in ganz Europa kein Astra, erst recht kein Zafira vom Band!"

  2. Die Manager haben feste Zahlen-Vorgaben von der GM-Zentrale zum Arbeitsplatzabbau. Von der möglichst ,,friedlichen" Durchsetzung des Arbeitsplatzabbaus hängt wesentlich die weitere Karriere von Küpper, Hoben, Stracke usw. ab. Aktuell aber wollen sie schnell noch einen Riesen-Sonder-Reibach aus uns rausholen...

  3. Wesentliche Forderungen
  4. aktuell

    mittel-und längerfristig

    Die Unternehmer peitschen die Massenarbeitslosigkeit sowie die Arbeitshetze voran. Was sich bei uns abspielt, trifft auch für die anderen Belegschaften zu. Da brauchen wir gemeinsame Forderungen und Aktionen. Dazu sind die meisten von uns in der Gewerkschaft organisiert. Viele beklagen zurecht, daß ,,von der IG Metall nichts kommt" außer Ideen mit Verzichtsleistungen unter dem Motto, ,,Hauptsache, die Unternehmer bleiben wettbewerbsfähig". Um so mehr müssen Forderungen und Aktionen aus den Belegschaften selber vorwärts gebracht werden! Die wichtigste Forderung gegen die Zunahme von Massenarbeitslosigkeit und Arbeitshetze bleibt die Forderung nach massiver Arbeitszeitverkürzung.

    30-Stunden-Woche, 6-Stuinden-Tag, mit vollem Lohn- und Personalausgleich!

     

  5. Sonderschichten bedeuten Zwang zur Samstagsarbeit und damit Verschlechterung unserer Lebensqualität!

  6. Trotz der Bedrohung mit Arbeitsplatzabbau, trotz hohem Krankenstand und menschenunwürdigem Druck auf Kranke, trotz wahnsinniger Probleme mit dem Leutemangel und den Arbeitsbedingungen an den Bändern und Maschinen ...

    Zustimmung zu Sonderschichten???

    ,,5 Tage in der Woche sind genug!" erklärt die VK-Leitung zurecht! Der Samstag muß frei bleiben! Nein zu den Sonderschichten! -Damit setzen wir ein öffentliches Signal, daß wir die Verarschung satt haben und außer tagtäglichem Schimpfen auch konsequent handeln können! Unser Nein zu den Sonderschichten erhöht auch den Druck für Opel zur Erreichung der Produktionsziele die Belegschaftszahl zu halten.

  7. Für die aktuellen Belegschaftsforderungen nach Entfristung aller, Vorruhestand und Ersatzeinstellungen, gegen die Erhöhung der Arbeitsbelastung, die Androhung von Weihnachtsgeldabzug usw. müssen und können wir gerade jetzt aber noch mehr als die Ablehnung der Sonderschichten tun! In jeder Abteilung, jeder Gruppe und Kolonne muß Opel unsere Gegenwehr zu spüren kriegen. Diskutiert zum Beispiel

  8.  

  9. Es mag zwar - wie immer wieder betont wird - illusorisch sein, auf die Solidarität und Zusammenarbeit mit den Rüsselsheimer oder auch anderen Betriebsräten zu setzen. Aber innerhalb jeder Belegschaft und Gewerkschaft, sogar international, gibt es Kolleginnen und Kollegen, die diese Zusammenarbeit als einzige Chance begreifen, gegen die Macht der Multis und Banken unsere Interessen durchzusetzen! Wir treffen uns regelmäßig, um unsere aktuelle Situation und unsere Zukunft zu diskutieren und die notwendige Zusammenarbeit voranzubringen.

STANDORTE

ist die Zeitung einer parteiunabhängigen Gruppe bei GM / Opel im Bochum