Ein Gespräch mit Helmut Born

VAZ: Kollege Born, Du bist weder Metaller noch Automobilarbeiter aber zeichnest jetzt verantwortlich für diese alternative Zeitung für die Lenkungsbeschäftigten. Warum?

Helmut Born: In den letzten Monaten hat die Mercedes-Lenk GmbH als Arbeitgeber BR-Mitglieder der Vereinigten Alternativen einige schlimme Beulen beigebracht. Abmahnungen wegen Wahrnehmungen von BR-Pflichten, die fristlose Kündigung von einem von Ihnen, Schmähungen Eurer interessanten und sachlichen Zeitung, Aushänge am Schwarzen Brett gegen die Alternativen. Keinen BR, egal aus welcher Branche kann soetwas unberührt lassen.

Der Arbeitgeber führt sich zur Zeit so auf, daß wir befürchten müssen, daß er noch weitere Angriffe startet, auch wenn sie nur auf konstruierten Vorwänden beruhen. Wir haben den Vereinigten Alternativen deshalb geraten sich auch nicht noch möglichen presserechtlichen Schikanen des Arbeitgebers auszusetzen. Deshalb habe ich mich gerne bereiterklärt die presserechtliche Verantwortung zu übernehmen.

Diese Verantwortung übernehme ich nach dem Durchlesen aller bisher erschienen fünf Nummern mit Vergnügen. Ich tu` s um die innerbetriebliche Freiheit und Unabhängigkeit einer Betriebszeitung zu gewährleisten.

VAZ: Willst Du und Andere jetzt auch regelmäßig hier schreiben ?

Helmut Born: die VAZ steht jedem offen, aber um die betrieblichen Autoren und Leserbriefschreiber bei der gegenwärtigen Aufgeregtheit der Lenkungsgeschäftsleitung zu schützen, werden die einzelnen Artikel nicht mehr persönlich gezeichnet.

VAZ: Es gibt Kollegen, die fragen warum um die 4 Mio. Arbeitslose sich keiner wirklich kümmert. Aber fliegt jetzt mal ein einzelnes BR- Mitglied auf die Straße gibt es große Bewegung. Sie fragen nach der unterschiedlichen Bewertung.

Helmut Born: Es ist wirklich ein großes Ärgernis wie ruhig die Massenarbeitslosigkeit hingenommen wird. Über Verursacher und Nutznießer der Arbeitslosigkeit schweigt sich die " öffentliche Meinung" leider ganz aus. Wir im Einzelhandel versuchen als Betriebsräte auch den Arbeitsplatzabbau zu verhindern, und so möchte Ich auch andere kritische Betriebsratmitglieder wie Klaus Specht.

Die Zustimmung des BR zu seiner Kündigung ist mir deshalb so völlig unverständlich.

Er ist ein Interessenvertreter der Arbeitnehmer, der sich gegen Überstunden und Arbeitsplatzabbau einsetzte, der immer zusätzliche Neueinstellungen gefordert hat. Das ist der Zusammenhang zwischen der Massenarbeitslosigkeit und seiner Entlassung in die Arbeitslosigkeit.

"Hast Du auch schon mal eine schriftliche Abmahnung bekommen"?
"Nee, nur eine Kündigung"!

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Impressum

Herausgeber: Sympatie Cirkel der Vereinigten Alternativen Betriebsräte. Adresse s.u.

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