Daimler Chrysler droht Arbeiter mit Entlassung wegen kritischem Beitrag auf
Betriebsversammlung
Die Entlassungsdrohung gegen Georg Reinert muss sofort zurückgenommen werden!
- Die Personaldirektion von Daimler Chrysler Düsseldorf hat den Schweisser
Georg Reinert (25 J.) am 28.11.01 eine Verwarnung mit Androhung der Entlassung
wegen angeblicher Störung des Betriebsfriedens ausgesprochen. Georg Reinert
hatte sich auf der Betriebsversammlung am 18.09.01 im Anschluß an Gedenkminuten
für die unschuldigen Opfer des reaktionären Terroranschlags vom 11. September
in der Aussprache kritisch zu einem drohenden Krieg der USA geäussert.
- Es ist entschieden zurückzuweisen, dass der Kollege Reinert für die Wahrnehmung
des Rechts auf freie Meinungsäusserung nachträglich abgestraft werden soll.
Daimler Chrysler macht sich damit zum Vorreiter des Abbaus demokratischer
Rechte und Freiheiten. Unabhängig von unterschiedlichen Ansichten über den
Krieg muss aber das Recht verteidigt werden, sich dazu kritisch zu äussern
und zur demokratischen Meinungsbildung der Belegschaft beizutragen.
- Inzwischen haben sich die Befürchtungen durch den Krieg der USA in Afghanistan
bestätigt. Durch die Bombardements und Massaker wurden Tausende unschuldiger
Menschen getötet. Auch sie haben Mahnminuten verdient. Zu Recht fordert die
IG Metall den sofortigen Stopp des Bombardements - auch wenn das Bundeskanzler
Schröder nicht passt. Frieden jetzt! Keine Unterstützung des Kriegs durch
die Bundesregierung!
- Wir lehnen es ab, dass Daimler Chrysler die Lasten der beginnenden Weltwirtschaftskrise
mit 4-Tage-Woche, Auslaufen der befristeten Arbeitsverträge auf unsere Kosten
abwälzt. Für die wirtschaftliche Entwicklung sind nicht die Arbeiter verantwortlich!
Wir brauchen eine kräftige Erhöhung unserer Löhne und Gehälter. Arbeitsplätze
für uns und unsere Kinder. Festeinstellung aller Kollegen mit befristeten
Arbeitsverträgen. Für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich!
Wir rufen jede Kollegin und jeden Kollegen in den Abteilungen, Auszubildende
und ihre Jugendvertreter, Vertrauensleute der IG Metall und Betriebsräte dazu
auf, die Forderung zu unterstützen:
- Sofortige Rücknahme der Entlassungsdrohung gegen Georg Reinert!
- Für das Recht auf freie Meinungsäußerung!
- Für das Recht auf freie gewerkschaftliche und politische Betätigung
im Betrieb
Unterschriften:
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Die Unterschriften bitte senden an: Sigrid
Kipar, Kruppstr. 22, 40227 Düsseldorf
Bisherige Erstunterzeichner (Stand 14.1.):
Ergün Dumus, Vertrauensmann, DC Düsseldorf; Joachim Kuhnke, Betriebsrat,
MB Lenk Düsseldorf; Elsbeth Böhringer, IGM-Vertrauensfrau MB Lenk,
Düsseldorf; Erika Bosch, Ex-Mitglied der Grünen, Düsseldorf;
Bernward Hauck, MLPD Düsseldorf; Roland Hohberger, IGM-Vertrauensmann Pierburg
Instruments, Neuss; Reinhold Maigatte, Ex-Gründungsmitglied der Grünen, Düsseldorf;
Heike Mette, Düsseldorf; Peter Reichmann, BR-Mitglied Pilkington Deutschland
AG, Gelsenkirchen; Hermann Rupp, ver.di - stellv. Vorsitzender Fachgruppe Druck,
Mönchengladbach; Irmela Specht, GEW-Vertrauensfrau Gesamtschule Kikweg,
Düsseldorf; Norbert Wevering, ver.di - Personalratsmitglied Ruhrlandklinik,
Essen; Landesvorstand Courage Baden-Württ. (5 Vorstandsfrauen und 2 Unterstützerinnen);
Detlef Jentsch, TKS DU, Mitglied der IGM Delegiertenversammlung; Rolf Matthies,
IGM Vertrauensmann, DC Sindelfingen; Werner Schneider, IGM Vertrauensmann, DC
Sindelfingen; Uwe Lehnert, IGM Mitglied, DC Sindelfingen; Robert Lutz, IGM Mitglied,
DC Sindelfingen; Alfredo Gallicchio, IGM Mitglied, DC Sindelfingen; Frank Lechler,
IGM Mitglied, DC Sindelfingen.
Außerdem: 32 Kollegen von DC Bremen, 27 aus Stuttgart und über 50
aus Düsseldorf, Karlsruhe und weiteren Städten.
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