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Anläßlich des Internationalen Aktionstages für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal am 13.05.2000 haben wir folgendes Flugblatt herausgegeben:

Sie wollen Mumia Abu-Jamal ermorden, weil er ein unbeugsamer Kämpfer gegen Rassismus, Ausbeutung und Unterdrückung ist!

Mumia Abu-Jamal ist ein prominenter, revolutionärer, afroamerikanischer Journalist. Bereits als Jugendlicher schloß er sich der Black Panther Party (BPP) an. Die BPP war in den 60er/70er Jahren eine der wichtigsten Organisationen des schwarzen Widerstandes, der äBlack Power!ô- Bewegung. Nach der Zerschlagung der Partei durch ein eigens dafür durchgeführtes Programm von CIA und FBI war Mumia jahrelang als bekannter Journalist in Philadelphia tätig. Im Zuge dieser Arbeit brachte er die rassistische Brutalität der Polizei ans Licht der Öffentlichkeit. Durch seine mutige journalistische Arbeit wurde er als äStimme der Unterdrücktenô bekannt und erhielt für seine Arbeit mehrfach Auszeichnungen und Ehrungen.

Am 9. Dezember 1981 geriet er in eine Auseinandersetzung mit einem Polizisten, der Mumias Bruder wegen eines angeblichen Verkehrsdeliktes brutal zusammenschlug. Mumia eilte seinem Bruder zu Hilfe. Dann lag Mumia lebensgefährlich verletzt am Boden und blutete aus einer Schußverletzung aus der Brust, der Polizist Faulkner war tot. Als im Spital der Polizist, der ihn bewachte versuchte, Urin durch den Katheder zurück in seinen Körper zu pressen um ihn so zu ermorden, erstattete Mumia Anzeige gegen die Polizei. Erst danach erstattete die Polizei von Philadelphia Anzeige wegen Polizistenmordes gegen Mumia. In seinem Prozeß, der am 1.6.1982 begann, wurde er seiner elementarsten Rechte beraubt. Er durfte sich zwar zunächst selbst verteidigen, dann wurde es ihm jedoch nicht erlaubt, die Zeugen zu befragen. Einige Entlastungszeugen wurden vom Richter erst gar nicht geladen. Die Belastungszeugen widersprachen sich ständig und widerriefen frühere, entlastende Aussagen. Zeugen wurden erpreßt, eine Suche nach dem Unbekannten, den eine Zeugin vom Tatort weglaufen sah, erst gar nicht gestartet. Seitdem sitzt Mumia in der Todeszelle. Die Fakten und Beweise, die Mumias Verteidigungsteam zusammengetragen hat und die in einem 300-seitigen Buch seines Anwaltes Len Weinglass nachzulesen sind, belegen, daß der Prozeß aus politischen Motiven gegen einen verhaßten afroamerikanischen Aktivisten geführt wurde. Sie halten jeder öffentlichen Überprüfung stand und müßten zur sofortigen Freilassung von Mumia Abu-Jamal führen.

Mumia Abu-Jamal ist jedoch nur einer von fast 2 Millionen Menschen, die derzeit im riesigen Netzwerk der US-Gefängnisse festgehalten werden. Fast die Hälfte davon (46%) sind Afroamerikaner/innen. Unter Bill Clinton hat sich die soziale Lage für die Werktätigen in den USA empfindlich verschärft. Mit der Zuspitzung des Klassenkampfes hat sich auch die rassistische Diskriminierung weiter zugenommen. Die Herrschenden versuchen, jeden Widerstand dagegen mit der sogenannten äNull Toleranzô-Politik und einem nahezu unbeschränkten Repertoire an Repressalien zu "lösen": Wer gegen äRecht und Ordnungô verstößt wird weggesperrt, zwangssterilisiert (30% aller Native American Frauen, 40% der Frauen und 25% der Männer aus Puerto Rico) oder mittels Todesstrafe älegal" ermordet. Massenhafte Zwangsarbeit und Ausbeutung ohne äsoziale Hindernisse" in den Gefängnissen sind die Folge. Heute werden etwa hundert Gefangene aus dem organisierten, politischen Widerstand (u.a. Black Liberation Army, American Indian Movement) in US-amerikanischen Gefängnissen festgehalten; die meisten von ihnen schon seit 15-25 Jahren. Rassistische Klassenjustiz ist jedoch nicht nur in den USA ein Problem. Bis heute sitzen Dutzende Gefangenen der rassistischen äOperation Springô in österreichischen Gefängnissen. Viele davon wurden in dubiosen Prozessen bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Gefängnisse und Zwangsanstalten erfüllen (nicht nur) in den USA mehrere Zwecke: Unliebsame Zeitgenoss/innen sollen hinter dicken Mauern ruhig gestellt werden, wo sich die HERRschenden auch gleich ihre Arbeitskraft zunutze machen. Die sich entwickelnde Gefängnisindustrie ist Teil des militärischindustriellen Komplexes und für die US-Bourgeoisie ein lohnendes Geschäft. Insbesondere High-Tech-Konzerne (u.a. IBM, Motorola, Compaq, Texas Instruments, Microsoft, Boeing) profitieren von der weit unter dem Mindestlohn bezahlten Arbeitskraft der entrechteten Gefangenen. Keine Streiks, keine gewerkschaftliche Organisierung, keine Krankenversicherungskosten, keine Arbeitslosen-versicherungs-kosten oder Ausgleichszahlungen für Arbeiter/innen, keine Sprachbarrieren wie im Ausland - mittels Privatisierung von Gefängnissen hat die US-Bourgeoisie die Zwangsarbeit wieder eingeführt.

Die HERRschenden wollen Mumia Abu-Jamal und alle anderen politischen Gefangenen zum Schweigen bringen, weil sie einen Teil des internationalen Befreiungskampfes gegen den Imperialismus und damit gegen Rassismus und Chauvinismus in jeder Form darstellen. Sie sind zu einem Symbol des Widerstandes gegen das imperialistische System geworden. Wer, wie Mumia Abu-Jamal, ehrlich und konsequent rassistische Unterdrückung und Ausbeutung bekämpfen will, der muß ebenso den Kampf für die Zerschlagung des Imperialismus führen. Für uns Werktätigen in Österreich bedeutet das, daß wir die Schaffung einer schlagkräftigen Kampfpartei der Arbeiter/innenklasse anpacken müssen, die fest auf den Prinzipien des MarxismusLeninismus steht und gemeinsam mit den unterdrückten Völkern die imperialistische Ausbeuter-Ordnung bekämpft.

Kommunistische Aktion
Stiftgasse 8, A-1070 Wien,
Fax: (0043) 01 / 52 34 009
E-Mail: KomAkWien@hotmail.com
http://www.geocities.com/komak_wien/

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