Confédération Nationale du Travail
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Erklärung der Betriebsgruppe Section Syndicale MECAFRANCE - CNT 95 an die deutschen Kolleginnen und Kollegen :

MECAFRANCE produziert seit 1966 Industriearmaturen, hat seine Niederlassung seit 1976 in Béthunes (St.-Ouen-l'Aumône, nördlich von Paris), und wurde am 23. Juni 2001 von dem amerikanischen Multi TYCO aufgekauft. Die neue Geschäftsleitung geht ans Eingemachte, ohne sich mit Gewissensbissen zu belasten : Die Produktion wird nach Ham, im Département Somme, mit Beginn des laufenden Monats Dezember verlagert. 31 Kollegen von den insgesamt 49 Beschäftigten der Niederlassung sind mit dem folgenden Angebot konfrontiert worden: entweder die Annahme ihrer Versetzung in das Département Somme (in 150 km Entfernung) oder Entlassung aus wirtschaftlichen Gründen. Anders gesagt : Koffer packen oder raus aus der Firma !

Die Argumente der Geschäftsleitung sind fadenscheinig :

Den Personalvertretern (die in etwa den deutschen Vertrauensleuten entsprechen) ist ein Geschäftsbericht vorgelegt worden, in dem die Geschäftsleitung mit mehr oder weniger klaren Ziffern erklärt, dass die Firma bei Fortsetzung ihrer Produktion in St. Ouen "vor die Wand fährt".

Aber die Zahlen sprechen für sich :

• Gewinn vor Abzug d. Steuer 1999 : 2,7 Millionen Euro.
• Gewinn vor Abzug d. Steuer 2000 : 3 Millionen Euro.

Der Umsatz von Mécafrance bleibt über dem Durchschnitt, der für den Bereich Industriearmaturen üblich ist. Die Gründe für den TYCO-Konzern, den Standort St.-Ouen-l'Aumône "abzuwickeln" müssen also woanders liegen.

Warum die Beseitigung der Produktion ?

Das Unternehmen, ähnlich wie das in jüngerer Zeit durch die Medien bekannt gewordene Unternehmen LU-Danone, macht Gewinn. Die Industrieprodukte sind von Qualität, was auf die von Kundenseite anerkannte Professionalität und das "know-how" der Beschäftigten von MECAFRANCE zurückzuführen ist. Warum also, will die Geschäftsleitung von TYCO diese Produktion stillegen? Verschieden Antworten sind möglich :

• Die Produktionsverlagerung in die Somme würde sich mittelfristig als Rücknahme der gemeinsamen Errungenschaften der Arbeitnehmer bezahlt machen, die nämlich auf diese Weise ihre Löhne und Arbeitsbedingungen auf das Niveau des Standorts Ham heruntersetzen würden. Denn die Löhne für die gleiche Arbeit sind in Ham bedeutend geringer...
• Das Vorhaben, die Kollegen zu versetzen, oder bei deren Weigerung zu entlassen, fügt sich ebenfalls in die Pläne von TYCO, die Produktion neu zu organisieren, um langfristig auf eine standartsierte Warenfertigung für Industriearmaturen hinzuarbeiten (mit geringeren Produktionskosten) zu ungunsten wertvollerer, aber teuerer Produkte.

Die Logik von TYCO beruht darauf, die Kollegen zu Bauern auf dem Schachbrett zu machen, die man hin- und herschieben kann, die den strategischen Interessen untergeordnet sind, das heisst hier der beabsichtigten Gewinnmaximierung. Unser Dankeschön an die Bosse für das schöne Weihnachtsgeschenk…

Und Morgen… sind die Beschäftigten von Mecafrance Bonn an der Reihe?

Der Multinationale Konzern TYCO hat sich auf den Aufkauf und die Liquidation von Betrieben spezialisiert. Und der TYCO-Bericht über MF Deutschland ist nicht gerade optimistisch : Laut Geschäftsleitung wäre die deutsche Filiale vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Rezession ebenfalls in den roten Zahlen...

Also wartet nicht ab, bis Ihr an der Reihe seid ohne zu reagieren!
Wendet Euch an Eure Geschäftsleitung und fragt nach!
Seid solidarisch mit den Kollegen von Mecafrance!
Bitte schreibt an TYCO und verlangt den Stopp der Entlassungswelle!

Direction Mecafrance
18, rue du Languedoc
95310 St.-Ouen-l'Aumône
Frankreich

Für grenzübergreifende Solidarität!

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