Lieber, Juergen,

nachdem ich erfahren habe, daß Ihr Euch am kommenden Monag mit den Verbleib von Josef Lutz befassen wollt, den die Semikron gekündigt hat, möchte ich Dir versichern, daß ich nicht in Deiner Haut sein möchte.

Ich versuche mir Eure Proble vorzustellen, weil dieses Verfahren gegen den Kollegen Lutz in einer gekündigten Situation doch so aussieht, als ob die IGM gemeinsame Sache mit der Geschäftsführung von Semikron macht, gegen die Josef sich gewerkschaftlich eingesetzt hat.

Die Nähe zu seinem Verhandlungstermin am Nürnberger Arbeitsgericht macht Eure Entscheidung ja doppelt schwierig. Das sieht ja beinahe so aus, als ob er vor seinem Verfahren noch richtig mürbe gemacht werden soll. Ein derartig taktisches Vorgehen wäre zwar von Semikron Managern zu erwarten, aber nicht von der Gewerkschaft, mit der ich schon beste Erfahrungen in einem eigenen Prozeß (allerdings schon vor 15 Jahren gegen PKI) gemacht habe.

Ich wünsche Dir deshalb eine glückliche Hand zu einer weisen Entscheidung, durch die die IGM aus dem Zwielicht genommen wird, in das sie in diesem Verfahren geraten ist.

Mit kollegialem Gruß
Volker

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