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Lieber Kollege Lobodda,
lieber Kollege Wechsler

Wir haben in unserem Vertrauenskörper bei Siemens Medizintechnik in Erlangen schon vor längerer Zeit vom skandalösem Versuch der SemikronGesch äftsleitung erfahren dem Kollegen Josef Lutz aus fadenscheinigen Gründen zu kündigen. Wir spürten vor einigen Jahren selbst den Druck einer Geschäftsleitung, wenn sie es darauf anlegt den Samstag im Gegensatz zu den erklärten Gewerkschaftsprinzipien als Regelarbeitstag einzuführen. Heute sind sich die Vertrauensleute einig, daß wir viel konsequenter gegen diese Pläne hätten vorgehen müssen. Deshalb waren wir uns auch schnell einig, daß ein solch mutiges Vorgehen, wie es der Semikron-Vertrauenskörper an den Tag legte und für das Josef Lutz nun exemplarisch abgestraft werden soll, unsere volle Unterstüzung verdient. Ebenso die Delegiertenversammlung der IG Metall Erlangen, welche am 5.12.2000 einen dementsprechenden Beschluß verabschiedete.

Weiterhin wird gerade das Internet zu einem unverzichtbarem Mittel die internationale Solidarität zu organisieren. Nicht umsonst bitet die IGM dafür sogar Kurse an, wie zuletzt in direkt 04/2001, was euch sicher nicht entgangen ist.

Mit Entsetzen mußte ich über das IGM-Diskussionsforum im Internet erfahren, daß ihr ein Untersuchungsverfahren gegen Josef Lutz eingeleitet habt, welches in den Gründen nahezu identisch mit den Entlassungsgründen der Semikron-Geschäftsleitung ist. Da frage ich mich wirklich auf welcher Seite ihr eigentlich steht? Wir können doch nicht einem Gewerkschaftsmitglied welches ureigenste Mitgliedsinteressen verficht und damit logischerweise ins Kreuzfeuer der Unternehmer gerät in den Rücken fallen! Ich möchte hier nur an den Punkt 7 der tarifpolitischen Resolution der Vertrauensleutekonferenz Bezirk Bayern vom 27./28. Oktober 2000 hinweisen, welche ausführt "Erfolgreiche Tarifpolitik ist kein virtuell geführtes Spiel von zwei gleichrangigen Sozialpartnern. Sondern sie ist und wird auch in Zukunft davon abhängig sein, ob wir genügend Menschen davon überzeugen können, Mitglied in unserer Organisation zu werden, die sich aktiv an der Durchsetzung besserer Arbeits- und Lebensbedingungen beteiligen. Insofern ist eine an den Interessen der Mitglieder orientierte und mit Ihnen gestaltete Betriebspolitik unabdingbare Vorraussetzung für eine erfolgreiche Tarifpolitik".

Wieviele Mitglieder werden wir verlieren, wenn solch ein Vorgehen publik wird? Im Interesse einer einigen und starken Gewerkschaftsbewegung fordere ich euch auf dieses Untersuchungsverfahren unverzüglich einzustellen und dem Kollegen die Rückendeckung zu geben, welche er verdient.


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Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace
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Mit kollegialen Grüßen

Norbert Plack, Mitglied der VKL Siemens Med