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Initiative gegen den Gewerkschaftsausschluß von Josef Lutz

c/o Winfried Fleischmann,
Anna-Rosenthal-Weg 44
91052 Erlangen
Email: Winfried.Fleischmann@t-online.de
07.8.01

Info Nr. 3

Inhalt:

IGM Vorstand beschließt Gewerkschaftsausschluß von Josef Lutz:

Am 26. Juli schrieb Jürgen Peters in einem Brief, daß der Vorstand der IGM in seiner Sitzung am 10.Juli 2001 beschlossen hat, Josef Lutz aus der IGM auszuschließen.

Josef schreibt dazu:

Pünktlich zu Ferienbeginn in Bayern traf das Einschreiben vom Vorstand der IG Metall ein: Ich bin aus der IG Metall ausgeschlossen, “wegen Mitgliedschaft in einer gegnerischen Organisation”.

Begründung: “In einem vom Ortsvorstand Nürnberg durchgeführten Untersuchungsverfahren wurde festgestellt, daß Sie als Aktivist der MLPD innerbetrieblich und außerbetrieblich in Erscheinung getreten sind und Vertrauensleute der IG Metall angesprochen haben, Mitglied zu werden. Weiterhin haben sie für die MLPD Unterschriften für die Bundestagswahl 1998 gesammelt und die Zeitschrift“Rote Fahne” der MLPD im Betrieb angeboten und verkauft.

Bei der MLPD handelt es sich um eine gegnerische Organisation im Sinne des Beiratsbeschlusses der IG Metall vom 14. 12. 82”

Das Vorgehen ist ein Hammer.

Von gewerkschaftsschädigendem Verhalten ist keine Rede mehr. Einzig die Gesinnung. Und wie wird da vorgegangen:

Die Begründung widerspricht dem mir mündlich unter Zeugen mitgeteilten Untersuchungsergebnis (sinngemäß):

Daher empfiehlt die Untersuchungskommission dem Ortsvorstand, Josef Lutz aus der IG Metall auszuschließen

Mit diesem Ausschluß verfälschen die Gremien auch noch ihr eigenes Untersuchungsergebnis. Das ist ein ganz dicker Hund.

Den Ausschluß zum jetzigen Zeiptpunkt sehe ich in unmittelbarem Zusammenhang mit meiner Rolle, wo jetzt Nürnberg zu einem Brennpunkt der Arbeiterkämpfe wird. Durch die gewonnene Auseinandersetzung um die politische Kündigung und die vielen Berichte in der Presse bin ich sehr bekannt. So war ich maßgeblich an der Gründung des Solidaritätskreis mit den kämpfenden Grundig-Kollegen beteiligt, ich verteilte mit den Grundig-Vertrauensleuten Flugblätter und habe ein gutes Verhältnis zur VKL. Ich nahm auf dem Südstadtfest auf Einladung der U33 in der IGM am Informationsstand der IGM teil. Wir gaben eine von mir unterschriebene Solidaritätsadresse an die Kollegen der Bahn und erhielten die Einladung zur nächsten VK-Sitzung. Seither sind wir bei jeder Aktion der Bahn-Kollegen dabei. Wir sind mitten im Aufbau einer breiten Arbeiter- und Bürgerinitiative “Nürnberg steht auf - für jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz”, wo sich Kollegen von Grundig und der Bahn beteiligen. Der Gedanke des gemeinsamen Kampfs greift um sich. Auch der SPD Bundestagsabgeordnete Horst Schmidtbauer und die Grünen Stadträtin Elke Winter haben sich in die Arbeiter- und Bürgerinitiative eingeschrieben. Mitten in dieser Aktion erreicht mich der Beschluß des Vorstands. Da fällt doch jemand den ganzen kämpfenden Kollegen in den Rücken und betreibt Spaltung, jetzt wo gemeinsamer Kampf gefragt ist.

Lassen wir uns nicht spalten. Gemeinsamer Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz, gemeinsam für eine bessere Zukunft.

Josef Lutz

Gegen diesen Beschluß kann Josef Beschwerde beim Kontrollausschuß einlegen.

Führen wir die Unterschriftensammlung gegen den Ausschluß weiter!

Auf der Interaktiv-Seite der IGM hat der Kollege Richard Straub bereits protestiert:

Von: betriebsrat@dvn.de (Richard Straub)
Thema: Ausschluss von Josef Lutz
Datum: 30 July 2001, 10:12:28


Liebe Kollegen!

Mit Empörung nahm ich zur Kenntnis, daß Josef Lutz aus der Gewerkschaft der Metaller, ausgeschlossen wurde. Josef Lutz hat als Betriebsrat bei der Firma Semikron die Interessen der Belegschaft vertreten. Es ging damals um die Einführung der Conti-Schicht die mit erheblichen Belastungen für die Arbeiter verbunden ist. Er hat den ablehnenden Protest der Arbeiter in Worte gefaßt und zum Ausdruck gebracht. Natürlich hat das der Geschäftsleitung der Firma Semikron nicht gefallen. Wie aus einer Dokumentation der Ereignisse hervorgeht sind die Vorwürfe, die Teilen der IGM - Führung in Nürnberg zur Person von Josef Lutz gemacht werden, unbegründet und unbewiesen. Ich bin Betriebsrat und Mitglied von Ver.di (Fachgruppe 8) und finde dies Maßnahme falsch! Kollegen wie Josef Lutz gehören rein in die Gewerkschaft und nicht ausgeschlossen! Ich ersuche euch, euere Entscheidung nochmals zu Überdenken.

Mit freundlichen Grüßen

Kollege Richard Straub

Neue Erstunterzeichner

Meinungen zur Dokumentation gefragt

Seit Anfang Juli ist die Dokumentation “ Wer einen von uns angreift, greift uns alle an” in der Öffentlichkeit. Uns interessieren Meinungen dazu. Wie ist sie gelungen. Was gibt sie für die Gewerkschaftsarbeit her. Was muß das nächste Mal besser gemacht werden?

Das Vorwort und Schlußwort findet ihr im Labournet: http://www.labournet.de/solidaritaet/lutz/index.html

(Die Dokumentation ist erhältlich über den Verlag Neuer Weg: neuerweg@neuerweg.de)


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