Erklärung
Anerkennung der demokratischen Gewerkschaften durch die Regierung von Kim Dae-Jung und Einreiseverbote für Gewerkschafter/ Hochschullehrer und Journalisten/ wie geht das zusammen?
Südkoreas neue Regierung, geführt von Kim Dae-jung, einem ehemaligen Oppositionellen gegen die Militärdiktatur, hat sich jetzt endlich durchgerungen, die seit einigen Jahrzehnten kämpfende demokratische Gewerkschaftsbewegung, den Minju No-Chong (KCTU) anzuerkennen. Dennoch gehen die Verhaftungen von Betriebsaktivisten und Gewerkschaftern weiter.
Hinzu aber kommen jetzt Einreiseverbote für Menschen, die sich seit langer Zeit für die Demokratie- und Arbeiterbewegung in Korea einsetzen.
Christoph Aguiton, Führungsmitglied der Sud-Gewerkschaften und Vorstandsmitglied der AC-Bewegung gegen die Arbeitslosigkeit in Frankreich.
Holger Heide, Professor an der Universität Bremen und langjähriges Mitglied im SoliKor, dem Solidaritätskomitee mit der demokratischen Gewerkschaftsbewegung in Korea,
Die Einreiseverbote gelten pauschal für fünf Jahre. Obwohl in keinem der Fälle offiziell irgendeine Begründung gegeben wurde, ist bekannt, daß derartige Einreiseverbote wegen befürchteter "Gefährdung der inneren Sicherheit der Republik Korea" ausgesprochen werden
Auffallend an diesen Verboten ist, daß die Betroffenen sich mit ihrem Denken und Handeln für einen neuen Typ von Sozial- und Gewerkschaftsbewegung einsetzen, der auf die innere Autonomie, Selbstorganisation und die lebendige Solidarität der Menschen setzt und sich nicht einbinden läßt in einen Modernisierungspakt mit den Unternehmern und den jeweiligen nationalen Regierungen.
Solikor, Berlin 17.12.1999
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