letzte Änderung am 15. Nov. 2002 | |
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Dortmund, 14.11.02
Im Mai hatte Gerd Pfisterer, Sprecher der IG Metall Vertrauenskörperleitung und Betriebsrat vor dem Arbeitsgericht in Dortmund gegen seine Kündigung durch HSP geklagt und Recht bekommen. Dagegen legte die Geschäftsführung von HSP Berufung ein, die heute, am 14.11. vor dem Landesarbeitsgericht in Hamm verhandelt wurde. Sie endete mit einem Sieg für Gerd Pfisterer auf der ganzen Linie. Der Richter wies nach, dass HSP bei der Kündigung gegen den eigenen bestehenden Sozialplan verstossen hatte. Danach kann im Prinzip ein unter 55-jähriger nur mit seiner eigenen Zustimmung aus dem Unternehmen ausscheiden. Das hat aber Gerd Pfisterer abgelehnt und hätte deshalb nicht gekündigt werden dürfen. Das musste HSP in der Verhandlung einsehen und zog daraufhin die Berufung zurück. Hinfällig war damit auch der Antrag von HSP auf Aufhebung des Arbeitsverhältnisses, weil durch die Aktivitäten des Solidaritätskreises angeblich eine Zusammenarbeit mit Gerd Pfisterer nicht mehr zumutbar sei. Gerd Pfisterer ist damit weiter bei HSP beschäftigt.
Aribert Peltz vom Solidaritätskreis kommentiert: "Der Fehler zeigt, mit welch heisser Nadel die Kündigung im letzten Jahr gestrickt wurde und bestätigt, dass es HSP vor allem darum ging, einen kämpferischen Kollegen los zu werden!"
Über dreißig Kolleginnen und Kollegen von HSP, anderen Betrieben und der Solidaritätsbewegung hatten vor Beginn der Verhandlung eine Kundgebung vor dem LAG abgehalten. Sie sind Teil einer breiten Solidaritätsbewegung, die sich innerhalb eines Jahres gegen die politisch-motivierte Kündigung von Gerd Pfisterer herausgebildet hat. Über 1500 Unterschriften und zahlreiche Solidaritätserklärungen hatten den Fall über Dortmund hinaus bekannt gemacht. In dieser breiten Solidaritätsbewegung und dem öffentlichen Interesse sieht der Sprecher des Solidaritätskreises, Aribert Peltz, die Hauptursache des Erfolgs. "Ohne diese Arbeit wären wir gar nicht so weit gekommen! Auch wenn der eigentliche Gegenstand der Auseinandersetzung, die Arbeitsplatzvernichtung und die politischen Motive gar nicht zur Sprache kamen, können wir uns über den Erfolg freuen." Besonders gefreut haben sich die anwesenden Kollegen von HSP. "Wir brauchen gerade in der jetzigen Situation bei HSP Kollegen wie Gerd, die sich nicht über den Tisch ziehen lassen und den Zusammenschluss der Beschäftigten fördern!"
Gerd Pfisterer sieht in dem Urteil einen Erfolg für sich, vor allem aber für die Kollegen von HSP und die Solidaritätsbewegung. "Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben. Ohne sie wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Ich hoffe, dass unsere Arbeit anderen Menschen Mut macht, sich für ihre Interessen und Rechte organisiert einzusetzen. Das ist um so wichtiger, wenn man sieht, was in den Betrieben und durch die Politik in Berlin auf uns alle zukommt!"
Zur Auswertung und auch zum Feiern lädt der Solidaritätskreis alle Interessierten zu seinem nächsten Treffen am 22.11. um 19 Uhr im Union Gewerbehof, Huckarderstr. 12 ein.
i.A. Aribert Peltz
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