letzte Änderung am 22. Juli 2002 | |
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Peter Gutjahr
Betriebsratsvorsitzender der Kieser Unternehmensgruppe, 86356 Neusäß
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit Betroffenheit und Unverständnis habe ich gelesen, daß Ihr der fristlosen Kündigung eines Kollegen zugestimmt habt.
Dass eine Geschäftsleitung versucht, einen unbequemen, aber starken Betriebsrat mit allen Mitteln unter Druck zu setzen, kenne ich seit vielen Jahren aus eigener Erfahrung. Dazu gehört auch, dass die Geschäftsleitung mit allen Mitteln versucht, den Betriebsrat zu spalten, indem sie die Mitglieder gegeneinander ausspielt und mögliche "Rädelsführer" isoliert.
Im Vorfeld der beiden letzten Betriebsratswahlen versuchte dies auch unsere Geschäftsleitung massiv, versuchte auch mit dem öffentlichen Hinweis, mit mir könnten und wollten Sie nicht zusammenarbeiten, die Betriebsratswahlen zu beeinflussen. Ich/Wir hatten das Glück, dass diese Versuche kläglich gescheitert sind. Die Geschäftsleitung hatte das Pech, dass sich die Belegschaft bei jeder Betriebsratswahl die stärksten, engagiertesten Kolleginnen und Kollegen in IHR Gremium wählte. Bei uns ging der Schuss nach hinten los, anstatt eines willfährigen Gremiums bekam die Geschäftsleitung einen immer stärkeren Betriebsrat!
Wo kommen wir denn hin, wenn die Geschäftsleitung entscheidet, mit welchen Betriebsratsmitgliedern sie reden will und mit wem nicht ?
Anscheinend müßt Ihr - leider zum Schaden der gesamten Belegschaft - erst noch die leidvolle Erfahrung machen, dass Ihr Euch mit Eurer Vorgehensweise einen Bärendienst erwiesen habt.
Die Legitimation zur Interessenvertretung habt Ihr mit Eurer Vorgehensweise verloren.
Macht den Weg frei für Neuwahlen, tretet zurück und ermöglicht Euren Kolleginnen und Kollegen - und Euch selbst - einen Neuanfang!
Mit kollegialen-auch-wenns-schwer-fällt-Grüßen
Peter Gutjahr
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