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Jürgen Emmenegger
15.07.2002 11:48
cc:
Thema: Wider die moralische Verkommenheit
Um ehrlich zu sein, Kolleginnen und Kollegen,
sieht es so aus, daß die Betriebsratsmehrheit der dvn einen Grad von moralischer Verkommenheit erreicht hat, der durch nichts und niemand zu überbieten ist.
Selbst wenn ich Fonti nicht kennen würde und nicht wüßte, daß der ein ehrlicher und unbestechlicher Kollege ist, selbst dann gäbe es für mich kaum einen denkbaren Fall der herhalten kann, daß ein Betriebsrat sich dazu hergibt der fristlosen Kündigung eines seiner Mitglieder zuzustimmen.
Man kann verschiedener Meinung sein, man kann sich streiten, man kann sogar, wenn man entsprechend verfaßt ist, einen Vorsitzenden absägen, aber man kann als Arbeitnehmer und Betriebsrat nicht mithelfen einem Kollegen die Existenz zu rauben. Freunde, mit Euerer Zustimmung zu Fontis Kündigung habt ihr aber bereits das Ende euerer Betriebsratskarriere erreicht, ihr seit nur noch Papiertiger, mit denen der Arbeitgeber in Zukunft macht was er will.
Das wird diese Belegschaft auch erkennen. Die werden für Euch keinen Pfifferling mehr geben, weil sie auf Euch nicht bauen können. Ihr verratet kampflos 100 Leute, die rausgeschmissen werden und dann ggf. als Leiharbeiter zur Hälfte des Lohnes wiedereingesetzt werden, ihr verratet damit den Rest in der Branche, weil alle anderen Unternehmer dies auch versuchen werden (ich danke Euch, bei uns gehts schon los!) und ihr seit Euch nicht zu schade einen Kollegen buchstäblich ans Messer zu liefern.
Pfui Teufel. Wenn ihr noch einen Rest Anstand im Leib habt werdet ihr viele schlaflose Nächte verbringen und das wünsche ich Euch, ihr sollt von Fonti und den Kollegen die ihr auf dem Gewissen habt träumen.
Wie viel muß man Leuten zahlen die so was tun oder ist es tatsächlich nur euere Angst und Schwache, euere Gewissenlosigkeit und moralische Verkommenheit, die Euch zu diesen Schritten veranlaßt hat? Fragts Euch selber aber ihr werdet selber bald merken:
Das Kapital liebt den Verrat, aber nicht die Verräter!
Die Euch heute tätscheln werden Euch morgen fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel und ich wünsche Euch mit aller Inbrunst, daß ihr ordentlich auf die Schnauze fallt. Drecksäcke!
Jürgen Emmenegger
Betriebsratsvorsitzender
Oldenbourg-Gruppe
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