Kündigung von Natale Fontana

Betriebs Rat
22.07.02 11:35

An den sogenannten Betriebsrat,

mit Entsetzen habe ich die unbeschreiblichen Vorgänge um die Kündigung des Kollegen Natale Fontana im labournet mitverfolgt. Was hier geschah, übersteigt bei weitem meine Phantasie, die ich brauche, um mir ausmalen zu können, zu was einzelne Mitglieder einer Arbeitnehmervertretung fähig sind. Im Zusammenhang mit euch möchte ich nicht mehr von einem Betriebsrat sprechen, denn das wäre eine Beleidigung für alle ehrlich kämpfenden Betriebsräte.

Nicht nur, das ihr auf das schäbigste einen Kollegen verraten habt, nein ihr habt auch diejenigen verkauft, denen ihr verpflichtet seid. Ihr wurdet von der Belegschaft gewählt um ihre Interessen zu vertreten. Euch haben sie ihr Vertrauen geschenkt und in euch haben sie ihre Hoffnungen und Erwartungen gesetzt. Anscheinend fehlt euch der Weitblick, um zu erkennen, was ihr mit diesem verabscheuungswürdigen Deal angerichtet habt. Ihr habt nun auf zwei Seiten eure Achtung und euren Respekt verspielt, bei den Kolleginnen und Kollegen und bei der Geschäftsführung. Denn die wird in Zukunft mit euch machen was sie will. Arme Belegschaft.

Ich kann es kaum in Worte fassen, was ich für euch empfinde. Als ein Betriebsratsmitglied, daß in der Vergangenheit selbst erfahren hat, was es bedeutet von der Geschäftsleitung persönlich angegriffen und "gebosst" zu werden, gilt mein volles Mitgefühl dem Kollegen Natale Fontana. Er hatte leider nicht das Glück wie ich, Mitglied eines Betriebsrates zu sein, der sich wie ein Mann hinter seinen Vorsitzenden stellte und damit die Attacken des Unternehmens beendete.

Euer negatives Beispiel wird für mich und viele andere Arbeitnehmervertretungen Motivation sein, den ehrlichen Kampf um soziale Gerechtigkeit fortzuführen und niemals zu vergessen, wessen Wohl ich verpflichtet bin.

Obwohl ich den Kollegen Natale Fontana nicht persönlich kenne, wird mir sein Name für immer im Gedächtnis bleiben und ich wünsche ihm für seine Zukunft alles Gute. Ihr aber, namen- und ehrlose Bande, sollt in der Hölle schmoren.

Thomas Heimerle
Gesamtbetriebsratsvorsitzender
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