'Spiegel Argentiniens und der Welt'
Dringende Nachricht
Übersetzung von Lars Stubbe
Der Autohersteller FIAT, der im südlichen Groß-Buenos Aires unter dem Namen Diasa produziert, hat gerade seine Pforten geschlossen. 1500 Arbeiter stehen jetzt auf der Straße.
Achthundert Festangestellte und siebenhundert als Vertragsarbeiter beschäftigte sind ohne Arbeit, ohne Perspektive eine andere zu bekommen und ohne jegliche Ausgleichsleistungen. Mindestens 6000 Personen, ohne die Hunderte dazuzuzählen, die aufgrund der unvermeidlichen Schließungen kleiner Werkstätten und Zuliefererfabriken in der Region dazukommen, sind Opfer der Krise in der Automobilindustrie und der unternehmerfreundlichen Politik der Regierung.
Die Entlassenen haben, zusammen mit ihren Familien und Arbeitern anderer gewerkschaftlicher Vertretungsorgane und nahegelegener Produktionsstätten, die Fabrik besetzt und verlangen ihre sofortige Wiedereinstellung Es ist ein ungleicher Kampf, denn die Gewerkschaftsdachverbände sind damit beschäftigt für die nächsten Präsidentschaftswahlen Kandidaten in den unternehmerfreundlichen Parteien aufzustellen und es gibt keine Massenorganisationen die den Kampf aufnehmen gegen die Erwerbslosigkeit, die mittlerweile 16% übersteigt, und die Überausbeutung, die eine in Argentinien ungekannte Schärfe erreicht hat, seit die Arbeiterbewegung gegen Ende des letzten Jahrhunderts ihre eigenen sozialen und politischen Organisationen aufgebaut hat.
Alle diejenigen, denen es möglich ist ihre Unterstützung zukommen zu lassen und/oder irgendeinen Beitrag zum Kampf dieser Genossen zu leisten, werden von der Streikleitung gebeten die Maßnahmen, die in ihrer Macht stehen zu unternehmen und darüber zu informieren, damit die Genossen wissen, daß sie nicht alleine sind.
Nachrichten und Informationen können an die folgenden Adressen geschickt werden:
elespejo@yahoo.com
camusso@infovia.com.ar
Buenos Aires, 1. Juli 1999