Resolution der Veranstaltung 'Frauen gegen den Krieg in Afghanistan' am 29. 11. in Bochum

• Wir fordern das sofortige Ende der kriegerischen Handlungen in Afghanistan!

Es sterben täglich Menschen durch den Krieg direkt und indirekt durch Armut und Unterversorgung sowohl in Afghanistan selbst als auch in den zahlreichen Flüchtlingslagern, vermutlich überwiegend Frauen und Kinder.

• Kein Krieg in Afghanistan oder sonst wo auf der Welt! Jeder Krieg ist Terror gegen die Zivilbevölkerung.

Kriegshandlungen beinhalten immer auch sexuelle Gewalt gegen Frauen, wie z B. der Kosovokrieg massiv deutlich gemacht hat. Neben Hunger und Lebensgefahr droht Frauen Vergewaltigung, nicht nur von Soldaten, sondern auch auf der Flucht und in Flüchtlingslagern.

• Neben der Flüchtlingshilfe vor Ort sollen afghanische Frauen und Kinder als Flüchtlinge (vor allem alleinlebende) hier in großer Zahl aufgenommen werden!

Bilder von entschleierten Frauen in Kabul sollen uns glauben machen, dass mit dem Ende des Taliban-Regimes Frauenbefreiung verbunden ist. Ein genaues Hinsehen macht jedoch schnell deutlich, dass es sich auch hierbei um kriegsrechtfertigende Propaganda handelt: Zu der derzeit in Bonn stattfindenden Nachkriegs-Afghanistan-Konferenz, die die Zukunft des Landes gestalten soll, wurden Frauenorganisationen jedenfalls nicht eingeladen, und die erste Frauendemonstration nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Kabul wurde als Zug durch die Straßen verboten und fand in einem Hinterhof statt.

Auch wenn wir den Krieg und die damit verbundene Einmischung in die regionale Autonomie ablehnen, fordern wir in der jetzigen Situation:

• Bei allen Verhandlungen auf politischer Ebene, insbesondere zur Gestaltung einer Nachkriegsordnung sind Vertreterinnen der Frauenorganisationen der jeweils betroffenen Länder/ Konfliktparteien zu beteiligen!
  Mindestens die Hälfte der Verhandlungspersonen sollen Frauen sein, insbesondere Frauen aus Afghanistan!

Dieser Krieg wird nicht aus Solidarität mit den Opfern des Terrorismus geführt, sondern der BRD und dem westlichen Antiterrorbündnis geht es um die Solidarität mit der Weltmacht USA.

• Wir fordern die am Krieg beteiligten Staaten auf, nach Ende des Krieges keine Almosen zu verteilen, sondern dieselben Summen, die sie mühelos für den Krieg aufgebracht haben, jetzt für den Wiederaufbau Afghanistans bereitzustellen. Die Hälfte der Summe muss an Frauen gehen.

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