2. Rundschreiben
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir danken Euch für Eure bisherige Unterstützung durch Unterschriften, Briefe, Anrufe. Und täglich gehen weitere Listen und Erklärungen ein. Wir werden, weil wir die Reise selbst finanzieren wollen, um uns von niemand abhängig zu machen, einige von uns das Geld dafür aber nicht aufbringen können, ab jetzt auch auf Spenden von Euch angewiesen sein. Das Konto ist unten angegeben. Sollte mehr eingehen, als wir benötigen, werden wir das Geld Opfern des Bombenkrieges zukommen lassen. Die Abrechnung geht Euch nach der Reise mit unserem Bericht zu.
Abreisetermin ist der 21. Mai, die Rückreise ist für den 27. Mai vorgesehen. Unser Vorhaben wird unterstützt vom jugoslawischen Gewerkschaftsbund: Der Bundesvorstand und seine Einzelgewerkschaften bedanken sich recht herzlich für die geäußerte gewerkschaftliche und menschliche Solidarität mit jugoslawischen Kolleginnen und Kollegen. Wir haben in der Korrespondenz nochmals darauf hingewiesen, wie sehr uns an unmittelbaren Kontakten mit den Betroffenen des Bombenkrieges gelegen ist, vor allem mit Beschäftigten der Automobilwerke Zastava, von Raffinerien, Chemiebetrieben und anderen Anlagen bis hin zu Radio- und TV-Stationen; daß wir Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen besuchen möchten, um nach unserer Rückkehr aufgrund eigener Wahrnehmungen berichten zu können.
Wer von uns fahren kann, muß an diesem Wochenende entschieden werden. Wir bemühen uns, die Reisegruppe so zusammenzustellen, daß möglichst alle Bereiche - vom Gesundheitswesen bis zur Chemieindustrie - durch fachlich kompetente Kolleginnen und Kollegen abgedeckt sind.
Leider bestätigt sich unsere im ersten Rundschreiben geäußerte Sorge, daß der Frieden in weite Ferne gerückt ist. Aber wir empfinden es als ein Zeichen der Ermutigung, daß mehr und mehr Menschen Nein sagen zu den Angriffen der Nato, oder Fragestellungen zustimmen wie denen von Oskar Lafontaine am 1. Mai: "Ich frage hier aber, wessen Sieg wäre dieser Sieg eigentlich? Was bedeutet eigentlich Gesichtswahrung gegenüber dem Elend der Menschen, die unter diesem Krieg leiden? ... Warum weigert ihr Euch, die Dinge beim Namen zu nennen, daß Bombardieren auch heißt, Menschen umzubringen und zu töten?"
Auf unserer Pressekonferenz machte Walter Jens, der sich unserer Initiative angeschlossen hat, den Vorschlag, jugoslawische Kolleginnen und Kollegen zu einem Gegenbesuch einzuladen. Wir denken, auch Ihr seid damit einverstanden.
Der nächste Rundbrief erscheint nach unserer Reise.
Mit kollegialen Grüßen -
Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gegen den Krieg
Kontakt:
Rolf Becker, IG Medien Hamburg
Koppel 14,
20099 Hamburg,
040 - 280 33 11, Fax 040 - 280 32 14,
e-mail über h.artus@nikoma.de
Spendenkonto: J. Bergmann - "Dialog von unten" Hamburger Sparkasse (BLZ 200 505 50) Kto.-Nr.: 1230 499 33