Home > Branchen > Dokument
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Wie die Aussperrung ein Schuss wurde, der nach Hinten losging

Von David Bacon

(Zusammenfassend übersetzt von hrw)

David Bacon beschreibt eingangs die Szene, als am Wochenende - am 16.November 2004 - der Bürgermeister von San Francisco Gavin Newsom vor zahllosen Kameras das Ende der Auseinandersetzung verkündete - vorher von Streikenden umjubelt. Eben jener Newsom der der Kandidat der Unternehmen war - und die Hotelgewerkschaft eine der ersten, die öffentlich seinen Gegenkandidaten unterstützte.

Im Zentrum der Auseinandersetzung stand immer mehr die vertragslaufzeit: Unite Here wollte die Laufzeit bis 2006, mit der Idee, dass dann auch zahlreiche andere Tarife des Gewerbes quer durchs Land auslaufen und so erstmals eine gemeinsame Anstrengung von Ost- bis Westküste stattfinden könnte. Zu einem zweiten zentralen Punkt wurde die Gewerkschaftsforderung, den Anteil der Afroamerikaner - der auf 6% der beschäftigten gefallen ist - systematisch per Vertrag wieder zu erhöhen.

Die "Gruppe der 14" - die 14 Hotelketten, die gemeinsam verhandelten hätten wohl, so vermutet Bacon, die offensichtlich falsche Einschätzung gehabt, mit solchen Forderungen im mittelpunkt könnten die Gewerkschaften nicht mobilisieren - und machten einen Fehler, in dem sie die Aussperrung von 4300 Beschäftigten in 10 (der 14) nichtbestreikten Hotels beschlossen.

Aber die Mobilsiierung war enorm - so gross, dass der Stadtrat eine öffentliche Anhörung seiner Aufsihctsbehörde organisieren musste, die restlos überfüllt war. Und dabei, so Bacon machten die Unternehmen ihren zweiten Fehler, indem sie das Ansinnen des Bürgermeisters, eine Pause in der Aussperrung zwecks verhandlungen, rundweg ablehnten, und ihn öffentlich kritisierten.

Daraufhin sagte die Stadt San Francisco alle ihre Veranstaltungen in den Hotels ab und den umliegenden Geschäftsleuten, die wegen mangelnder Hotelkunden und vielen Streikposten über Umsatzrückgang klagten, wurde von der Stadt offiziell mitgeteilt, das läge einzig und allein an den Hotelunternehmen, die die Aussperrung jederzeit beenden könnten.

Darufhin traten die ersten Risse in der 14er Gruppe der Hotelketten auf und damit war die Aussperrung gescheitert. Aus kompromissgründen mussten die Gewerkschaften zusagen, 2 Monate lang - während weiterer Verhandlungen - nicht zu streiken, aber die Voraussetzungen für die Verwirklichung der Forderungen sei nun ungleich besser.

Der Link zum Originalartikel von David Bacon externer Link "Lockout Backfired on Hotel Operators" vom 23.November 2004 im Portal "Pacifica News"


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang