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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Landreform beschleunigen Am 21. März begeht die Republik Südafrika den "Tag der Menschenrechte". Aus diesem Anlass veröffentlichen FIAN und die kirchliche Arbeitsstelle südliches Afrika eine Presseerklärung, in der die Regierung Mbeki aufgefordert wird, die Landreform endlich zu beschleunigen, denn: "Der regierende ANC hatte 1995 versprochen, bis 1999 über 30 Prozent des Agrarlandes umzuverteilen. Weniger als drei Prozent haben seither den Besitzer gewechselt". Die Presseerklärung vom 20. März 2006 Menschenrechtsgruppen fordern schnellere Landreform Köln, 20.3.2006. Zum morgigen Tag der Menschenrechte fordern die Menschenrechtsorganisation FIAN und die Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) den südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki auf, die Landreform erheblich zu beschleunigen. In einer Petition an Mbeki fordern sie eine Abkehr von der rein marktorientierten Landumverteilung, eine Obergrenze für Landbesitz und ein Moratorium auf Landkäufe durch nicht-südafrikanische BürgerInnen. Mehrere Bundestagsabgeordnete unterzeichneten die Petition am vergangenen Donnerstag im Anschluss an ein Gespräch mit zwei VertreterInnen der südafrikanischen Landlosen. "Die Regierung muss den Druck auf die weißen kommerziellen Farmer deutlich erhöhen, um den Opfern der Apartheid Land zu verschaffen und ihr Menschenrecht auf Nahrung zu gewährleisten", forderte Armin Paasch von FIAN Deutschland. Der regierende ANC hatte 1995 versprochen, bis 1999 über 30 Prozent des Agrarlandes umzuverteilen. Weniger als drei Prozent haben seither den Besitzer gewechselt. Obwohl Südafrika nicht als armes Entwicklungsland gilt, lebt die Hälfte der Bevölkerung in Armut, 70 Prozent von ihnen auf dem Land. "Elf Jahre nach dem Ende der Apartheid hat sich die Situation der schwarzen Landbevölkerung kaum verbessert", so Theo Kneifel, Geschäftsführer der KASA. "Versöhnung wird ohne Gerechtigkeit auf Dauer nicht funktionieren", so Kneifel. Zwei VertreterInnen der südafrikanischen Landlosen vom Trust for Community Outreach and Education (TCOE), Nonzame Nosebenzile Fani und Fundile Hendrick Mafongosi, werden am morgigen Tag der Menschenrechte in Köln die Ausstellung "Our Land...Our Life...Our Future" eröffnen. Am vergangenen Donnerstag haben sie in einem Fachgespräch mit dem Bundestagsausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) die Bedeutung der Landreform für das Menschenrecht auf Nahrung und ein Leben in Würde verdeutlicht. Fünf Abgeordnete von SPD, Grüne und Linkspartei unterzeichneten im Anschluss eine Petition der Nichtregierungsorganisationen (NRO). Fani und Mafongosi werden in München (20.3.), Köln (21.3.) und Hamburg (22.3.) in öffentlichen Veranstaltungen von FIAN über ihre Situation und die aktuellen Entwicklungen in der Landfrage in Südafrika berichten. Zuvor waren sie bereits in Stuttgart und Mülheim zu Gast gewesen. Für Interviews und Rückfragen wenden Sie sich bitte an Armin Paasch, 0221-7020072, oder Theo Kneifel, 06221-4333612 |