Artikel aus der woz, Zürich. Wir bedanken uns bei der woz für die freundliche Überlassung dieses Artikels.

 

Baskenland: Hohe Streikbeteiligung

Der Generalstreik im Baskenland am Freitag letzter Woche war ein voller Erfolg. Die baskisch-nationalistischen Gewerkschaften ELA und LAB (siehe letzte WoZ) hatten die Beschäftigten ausgerufen, für die 35-Stunden-Woche und die Einführung eines Sozialhilfe-Gesetzes die Arbeit niederzulegen.

In den drei baskischen Provinzen Araba, Bizkaia und Gipuzkoa wurde der Streik auch von den an Spanien orientierten Gewerkschaften (der sozialistischen UGT und der kommunistischen CCOO) unterstützt; in der Provinz Nafarroa hingegen füchteten die spanischen Organisationen, dass der Streik wieder einmal zur Unterstützung der Forderung nach Unabhängigkeit benutzt werden könnte, und lehnten eine Teilnahme ab.

In den drei Provinzen des offiziellen Baskenlandes wurde 86,5 Prozent aller Betriebe mit über 50 Beschäftigten bestreikt; der Verkehr kam zum Erliegen, der öffentliche Dienst stand still, nur im Einzelhandel und im Dienstleistungsgewerbe wurde vereinzelt gearbeitet. Zehntausende beteiligten sich an Demonstrationen in den Provinzhauptstädten.

Die Gewerkschaften sprachen von einem "historischen Tag in der Geschichte der baskischen Arbeiterbewegung", nun müssten sich die Unternehmen "mit uns an den Verhandlungstisch setzen". Dieser Ausstand war der erste Streik für die 35-Stunden-Woche; in Spanien werden durchschnittlich vierzig Stunden in der Woche gearbeitet.