Die Wüste bebt: Botsuana wird vom größten Streik seiner Geschichte erschüttert - Regierung bleibt uneinsichtig
"Botsuana steht still. In dem Binnenstaat im südlichen Afrika, über dessen Gebiet sich fast vollständig die harsche Kalahari-Wüste erstreckt, sind die Schulen geschlossen, die meisten Krankenhäuser kaum noch funktionstüchtig. Das nur zwei Millionen Einwohner zählende Land erlebt seit nunmehr sieben Wochen den längsten und umfassendsten Streik seiner Geschichte. 90 000 Angestellte des öffentlichen Dienstes - und damit mehr als 30 Prozent der arbeitenden Bevölkerung - kämpfen für Lohnerhöhungen. Zunehmend richtet sich der Streik auch gegen die unerbittlich gewerkschaftsfeindliche Linie des Präsidenten Ian Khama. Der sieht die Gewerkschaften nicht als Gesprächspartner und will seine Landsleute mit harter Hand zurück in die Schulen und Krankenhäuser zwingen - eine Einigung rückt damit jedoch in noch weitere Ferne..." Artikel von Christian Selz, Port Elizabeth, in der jungen Welt vom 03.06.2011
- Botswana: Support 100,000 striking public sector workers
“Around 100,000 public sector workers in Botswana, Southern Africa have been on strike since 18 April 2011. After enduring a three year wage freeze, which has left salaries well below the cost of living, workers are demanding a 16% wage rise. All attempts at negotiation have ended in deadlock and the strike continues. The Government has responded by dismissing hundreds of workers classified as providing essential services, including doctors and nurses. Leaders of public sector unions have been periodically detained and released without charged. Hospitals, schools and other vital public services have been paralysed as a result of the strike. There are concerns that the protests are becoming increasingly violent as security forces seek to silence the striking workers by “whatever means possible”. Please do your part to end this deadlock and restore public services in Botswana by writing to the Government.” Die Act-Now-Kampagne bei Labourstart
Wenn es auf der Diamond Mall leer wird...
Zwei Diamantenminen mit zusammen knapp 600 Beschäftigten werden den Rest des Jahres 2009 geschlossen bleiben, zwei weitere, die seit Jahresanfang geschlossen sind, werden es mindestens bis Mitte April bleiben. Das Minenunternehmen, das je zur Hälfte Botswana und de Beers gehört will - sozial "abgefedert" - alle 600 Bergarbeiter entlassen: Der Markt für Diamanten, in Industrie und Konsum ist schlecht, schon letztes Jahr wurden aufgrund der letzten Monate rund 4 Prozent weniger verkauft. Auch ein Schlaglicht auf die kapitalistische Krise ist der Bericht "Debswana Shuts Mines" von Monkagedi Gaotlhobogwe in Mmegi vom 23. Februar 2009 (gespiegelt bei allafrica).
Gewerkschaft gegen Freihandel mit der EU
Der Generalsekretär der Botswana Federation of Trade Unions sagt es in eindeutigen Worten: "Europa will unsere Rohstoffe ausbeuten" - deswegen lehnen es die Föderation und die Einzelgewerkschaten ab, die EPA-Politik zu unterstützen. Gemeinsam mit Organisationen der sozialen Bewegungen haben sie dagegen mobilisiert und werden es auch weiterhin tun, wurde auf einer Gewerkschaftskonferenz in Palapaye unterstrichen, wie es der Bericht "EPAs Threaten Another 'Scramble for Africa'" vom 22. November 2007 bei Bilaterals.org dokumentiert.
Gewerkschaften
am Scheideweg
Auszüge aus Interviews, die bei einer Gewerkschaftsdemonstration
gemacht wurden - und zumindest zeigen, dass die Probleme, vor denen
aktive GewerkschafterInnen in verschiedensten Ländern der Welt
stehen, durchaus vergleichbar sind - sowohl, was die Entwicklung
in Betrieben und (Nicht-)Beschäftigung betrifft, als auch innerhalb
der Gewerkschaften. Der (englische) Bericht "Labour
movement at crossroads"
von Ryder Gabathuse in der Zeitung "Mmegi/The Reporter"
vom 7. September 2005.
"The 'Ghetto' That is Somerset East"
Ein (englischer) Beitrag von Ryder Gabathuse aus
Francistown in der Zeitung "Mmegi/The Reporter" vom 9.
Juli 2004, in dem die soziale Lage im Stadtteil Somerset East ausführlich
analysiert wird - ein Einblick in das Alltagsleben der erwerbslosen
und arbeitenden Bevölkerung eines afrikanischen Staates beim
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