Occupy Auckland - Tausende folgten
Neben Auckland gab es auch in New Plymouth, Wellington, Christchurch, Dunedin und Invercargill Aktionen mit für Neuseeland beachtlichen Teilnehmerzahlen. In Auckland waren es über 2.000 Menschen, die sich am Camp beteiligten. Dazu der laufend aktualisierte Report (auch mit Planungsdebatten über weitere Aktionen) "Occupy Auckland has begun" auf der eigenen Webseite ab dem 15. Oktober 2011.
Ganz weit weg: Neue Formen der Gewerkschaftsarbeit...
Was "together" (Zusammen) genau ist, wird nicht definiert, weil es offen bleiben soll. Was es dagegen tun soll, ist eindeutig: Das "Prekariat" und die Gewerkschaftsbewegung zusammenbringen. Nein: Es ist kein Projekt und auch keine Sonntagsphantasie, sondern eine landesweite Organisation - oder eben etwa ähnliches...Eine Gewerkschaft, betrieben von allen Gewerkschaften der neuseeländischen Föderation (anscheinend ohne Streit um Mitglieder und ihre Beiträge...). Eine ausführliche Darstellung in dem Beitrag "Together at last!" beim Blog new unionism, die am 03. September 2011 über Portside verbreitet wurde.
Ein Klassenbeben
Das Erdbeben vom 22. Februar in Neuseeland ist hinter der japanischen Ultrakatastrophe vom 11. März aus der Berichterstattung weitgehend verschwunden. Aber auch hier verloren wohl 200 Menschen ihr Leben und rund 10.000 Häuser wurden entweder zerstört oder müssen wegen allzu großer Schäden vollends abgerissen werden. Der Artikel "Christchurch: A Class Quake" am 20. April 2011 bei libcom von Asher publiziert, nennt zwei Gründe für die Bezeichnung "Klassenbeben": 1. Sind sowohl die meisten Todesopfer aus den Reihen der Werktätigen, wie auch die am meisten zerstörten Wohngebiete; beides Ergebnis des Billigbauens für Massenbehausungen (und Arbeitsorte); zweitens die Politik der Regierung, deren Hauptanliegen nicht die Lösung der humanitären Probleme ist, sondern die "Wiederankurbelung der Wirtschaft".
Selbstorganisation überlebenswichtig
Das Erdbeben in Neuseeland ist gegenüber der Katastrophe in Japan in der Berichterstattung in den Hintergrund getreten. Dabei gab es auch hier viele Todesopfer - und gibt es auch hier die Menschen, die ihr Leben neu gestalten müssen - und solche, die dies selbst tun wollen. Der Bericht "Community Assembly in Christchurch (NZ): the fight back begins" ist am 03. April 2011 bei libcom erschienen.
Die Gewerkschaften in der Wirtschaftskrise: 1930 und heute...
Eine ausführliche historisch vergleichende Analyse der Positionen und Rolle der Gewerkschaftsbewegung Neuseelands in den beiden großen Wirtschaftskrisen der neueren Zeit. Paralellen und Unterschiede im Land der "Weltmeister der Privatisierungen" arbeitet Grant Brookes in dem Beitrag "Trade unions and New Zealand's economic crisis" in der Maiausgabe der australischen Zeitschrift Links heraus.
Die Erfolge einer ziemlich anderen Gewerkschaft...
... nämlich der neuseeländischen Gründung von 2004, der Unite bestehen zum einen in einigen harten Fakten: die von ihr initiierte nationale Mindestlohnkampagne (12 Dollars NZ) war erfolgreich - trotz des üblichen Geschreis der ach so verfolgten Unternehmer. Den Mindestlohn gibt es - eine Kampagne zu seiner Erhöhung wird gegenwärtig vorbereitet. Und die Gewerkschaft gehört zu den wenigen, die kontinuierlich wachsen - jetzt mag mancher denken, 8.000 Mitglieder wäre nicht viel - sollte dabei aber nicht vergessen, dass Neuseeland gerade mal 4,2 Millionen EinwohnerInnen hat - vergleichsweise 160.000 in der BRD wären das. Auf dem Hintergrund eines Organisationsgrades von insgesamt 22 Prozent (vor 30 Jahren lag dieser Grad bei rund 70 Prozent) ist dies ein echtes und wichtiges Wchstum. Denn hier kommen die weichen Fakten des Erfolgs hinzu: Von den 3.000 hinzugewonnen Mitgliedern der beiden letzten Jahre sind die Mehrheit Maoris - und dies aus Sektoren wie Call Centern, Fastfood-Ketten, Postdienste - allesamt also aus besonders prekären Bereichen. Da verwundert es dann auch nicht, wenn Unite die aktivste Gewerkschaft bei den Friedensaktivitäten in Neuseeland ist. Zumal der mit Durchschnitsslohn bezahlte Generalsekretär sagt, heute müsse eine Gewerkschaft eben ein soziales Projekt sei, um erfolgreich zu sein. Ein kanadischer Gewerkschafter war bei Unite zu Besuch. In "Unite Union Wins Gains for Vulnerable Workers in New Zealand" berichtet Roger Annis am 13. Mai 2009 beim kanadischen "Socialist project" über seine Erfahrungen.
Neuseeland: stoppt die Einschnitte bei NZ Air
"Der Vorstand der nationalen Fluggesellschaft Neu Seelands, New Zealand Air, plant 1.750 Arbeitsplätze zu einer ausländischen Bodenabfertigungsgesellschaft auszulagern, um an Löhnen und Arbeitsbedingungen zusparen. Pläne 75 Bürojobs nach Fiji, wo die Gehälter ein Drittel des Neu Seeländischen Niveaus haben, auszulagern, wurden durch den dortigen Staatsstreich verzögert. Der Vorstand nutzt die tariffvertragliche Friedenspflicht absichtlich zu diesem Manöver aus. Die KollegInnen bei Air NZ haben während der letzten beiden Jahrzehnte einen hohen Organisationsgrad aufrechterhalten und konnten deshalb viele gewerkschaftliche Errungenschaften, abschreckend hohe Zuschläge für Überstunden z.B., bewahren. Im gleichen Zeitraum verloren die meisten Neu Seeländischen ArbeiterInnen viel von ihren Arbeitsbedingungen während gleichzeitig rechtsgerichtete Regierungen durch ein drakonisches Programm von Deregulierung des Arbeitsmarktes und Privatisierungen die Gewerkschaften nahezu vernichteten. Die Chefs wollen den ArbeiterInnen die Wahl zwischen Externalisierung und Verzicht auf Arbeitsbedingungen aufzwingen, um so die Gewerkschaftsfront aufzubrechen. Sie wollen weiterhin mit dieser Strategie versuchen, den zirka 10.000 KollegInnen ihre gewerkschaftlichen Rechte zunehmen." Act-Now-Kampagne von den KollegInnen von Labourstart vom mit einem vorbereitetem Protestmailer
Unterstützt die ausgesperrten Woolworth-ArbeiterInnen
Über 500 neuseeländische Gewerkschaftsmitglieder in den Logistikcentern der Städte Auckland, Palmerston North und Christchurch, welche die Supermarktketten Countdown, Foodtown und Woolworths Supermarkets beliefern sind durch ihren Arbeitgeber Progressive Enterprises (gehört Woolworth-Australien) ausgesperrt worden. Sie bleiben ausgesperrt bis sie ihre Forderungen nach einem Flächentarifvertrag aufgeben. Dazu gib es eine Act NOW!-Kampagne von unseren Kollegen bei Labourstart . Siehe dazu auch:
- Die Kampagnen-Seite "Shelf Respect!"
Die Kampagnenseite der "National Distribution Union" (s.u.) mit Infoflyern, Pressemitteilungen, aktuellen News usw. "Shelf" ist übrigens ein Lagerregal.
- National Distribution Union
Die neuseeländische Gewerkschaft der Lagerarbeiter (NDD)
Erstbeschäftigungsgesetz
auch hier gestoppt - auf "maorisch"
Auch im fernen Neuseeland fällt Unternehmen und
Regierung nichts neues ein: Jugendliche sollen angeblich mehr beschäftigt
werden, wenn sie leichter gefeuert werden können. Gegen diesen
Gesetzentwurf regte sich Widerstand - der Gewerkschaftsbund mobilisierte
dagegen, und im Parlament kündigten Labour Party und Grüne
Partei an, gegen das Gesetz zu stimmen - nur haben sie keine Mehrheit.
Die haben sie jetzt bekommen: Die Maori-Partei wird ebenfalls gegen
das Gesetz stimmen und mit diesen vier Abgeordneten ist der Mehrheit
gegen das Gesetz hergestellt. Auf einer gewerkschaftlichen Kundgebung
mit über 4.000 TeilnehmerInnen sagte ein Mitglied des Parteivorstandes,
Pita Sharples, die Partei sei dagegen, weil dieses Gesetz insbesondere
jugendliche Maoris, ohnehin mit den schlechtesten Chancen ausgestattet,
benachteilige - die "Ureinwohner" haben in Neuseeland
oft die Position inne, die anderswo MigrantInnen einnehmen - "bad
jobs" als Regel. Zu entnehmen dem redaktionellen (englischen,
hiermit kurz zusammengefassten) Bericht "Bill
makes workers vulnerable - Maori Party"
vom 23. August 2006 beim Nachrichtenportal "Stuff".
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