Die Haupttendenz in der Welt ist...
Wenn in einem Land mit rund 600.000 EinwohnerInnen über 10.000 an einer kurzfristig organisierten Demonstration teilnehmen, kann das als Indiz für heftige Unzufriedenheit gedeutet werden. Für den Sturz der Regierung - das war der wirkliche Demonstrationsinhalt, die eigentlich gegen die Verteuerung der Strompreise organisiert werden sollte, weshalb die Autoren des Berichts "Monténégro : l’heure de la révolte générale a-t-elle sonné ?" Predrag Nikolić und Milan Bošković, der im Dezember 2011 in Monitor Online erschienen war und am 21. Januar 2012 im Courrier des Balkans übersetzt wurde, diese Demonstration in eine Reihe mit den neuen weltweiten Protesten stellen.
Wer am wenigsten bietet, kriegt den Zuschlag
In Montenegro gibt es keine Treuhand. Aber auch ein unkontrolliertes Gebilde Namens "Nationaler Privatisierungsrat". Und der hat jetzt wieder einmal gehandelt: Bei der Privatisierung der staatlichen Elektrizitätswerke. Und nicht etwa das meistbietende griechische unternehmen hat den Zuschlag erhalten, sondern ein italienisches Konsortium, das am wenigsten geboten hatte...Zu den seltsamen Hintergründen mehr in dem Beitrag "Privatisation de l'électricité au Monténégro : « Forza Italia ! »" von Zoran Radulovic, im Courrier des Balkans am 2. September 2009 auf französisch publiziert.
Polizei zerschlägt Streik im Aluminiumwerk
Am Dienstag der vergangenen Woche streikten die Arbeiter von Montenegro grösstem Industriebetrieb, den KAP-Aluminiumwerken - gegen die Entlassung von 5 Kollegen. Der Demokratisierungsprozeß Montenegros zeigt sich dann vor allem an der Begründung für den massiven Polizeieinsatz - er geschähe, um eine Konfrontation zwischen den Sicherheitsfirmen des Werkes und der Belegschaft zu verhindern. So wurde der Streik unterdrückt - am Mittwoch traten dann die fünf Entlassenen und zwei Gewerkschaftsfunktionäre in den Hungerstreik.
a) Der redaktionelle Bericht "Police Surround Montenegro Plant" vom 6. Februar 2008 bei "Balkan Insight"
b) Und der vom darauffolgenden Tag bei derselben Quelle: "Montenegro Workers on Hunger Strike" vom 7. Februar 2008 |