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Updated: 18.12.2012 16:09

Liberia

Internationale, gewerkschaftspolitische Meldungen, die wir aus Newsgroups oder über Kontakte, KooperationspartnerInnen bzw KorrespondentInnen bekommen haben. Viele sind auf Englisch, manche in anderen Sprachen. Meist nicht woanders zu finden. Übrigens: Internationale Nachrichten aus speziellen Branchen sind auch auf den jeweiligen Branchen-Seiten zu finden!

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Ein historischer Erfolg bei Firestone new

Im letzten Jahr hatten die rund 4000 Beschäftigten auf den Gummiplantagen Firestones in Liberia endlich Erfolg dabei, die seit Jahrzehnten vom Unternehmen bestimmte Betriebsgewerkschaft durch eine neue Organisation zu ersetzen: Jetzt hat sich dies gelohnt. In einem Tarifvertrag werden unter anderem Lohnerhöhungen von 24% und Leistungsreduzierung um 20% festgelegt, sowie verbesserte Lebensbedingungen auf den Plantagen. Was auch immer sonst noch über diesen Vertrag zu sagen wäre: Dass erstmals ein Abkommen mit deutlichen Verbesserungen unterzeichnet wurde, ist ein Erfolg der für die Entwicklung Liberias insgesamt von Bedeutung sein kann.Der Bericht "Liberian Rubber Workers Sign Historic Labor Agreement" externer Link von James Parks im AFL-CIO Now Blog vom 11. August 2008 bringt Näheres.

In den Lagern der Firestone AG

Etwa 14.000 Beschäftigte hat Firestone in Liberia - das mit Abstand grösste Unternehmen des kleinen Landes (3,3 Millionen Einwohner) - und nie von einem der diversen Kriegsherren angetastet, die das Land mit Kriegen und Kindersoldaten beglückt haben. Etwa 11.000 sind Gummisammler, Latex ist das Produkt, das Firestone will. Jeder einzelne dieser 11.000 Arbeiter erhält einen Tageslohn von 3 US Dollar. Und das Quantum an Latex, das das Monatspensum ist, erbringt 2005 ziemlich genau 900 US Dollar. Neben der schlichten Summe von rund 800 Dollar im Monat einbringen, müssen diese Arbeiter noch: ihr gesammeltes Material kilometerweit selbst transportieren, ohne Ruhetag 12 Stunden am Tag arbeiten und in Lagern leben, die aus Hütten ohne Strom und Wasser bestehen. Die Antreibersystemen haben dafür gesorgt, dass die Arbeiter ihre ganze Familie, inklusive der Kinder zur Plackerei mitbringen müssen - oder gar, wenn sie selbst zu wenige haben, Kinder anderer "subkontraktieren" (für 10 Dollar/Monat). Insgesamt arbeiten so (zeitweise) etwa 100.000 Menschen für die Reifenherstellung - 3% der Bevölkerung. Irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen sind natürlich zu teuer. Die Firma zahlt seit Jahrzehnten 60.000 Dollar Pacht im Jahr für 1 Million Hektar Land. Über Steuern geben weder Firestone noch irgendeine Regierung Auskunft...Die liberianische "Save my Future Foundation" (SAMFU) hat 2005 einen ausführlichen (englischen) Bericht "Firestone: Mark of Slavery" externer Link veröffentlicht, der alle Mutmassungen über Rassismus, Kolonialismus und Kapitalismus (Marktwirtschaft) bestätigt.

SIEHE AUCH

Liberia Grundinfos bei Wikipedia externer Link

Gewerkschaftliches aus Liberia bei LabourStart externer Link


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