Aktionsplan der KCTU gegen Unterdrückung durch die Regierung und Aktuelles vom Hotel Lotte

Der Zentralvorstand der KCTU hat einen Aktionsplan verabschiedet, der sich gegen die Unterdrückung durch die Regierung vom Kim Dae Jung richtet. Geplant sind mehrere Aktionen, die am 15. August gipfeln sollen. Die erste Etappe ist vom 27. bis 29. Juli 2000 vorgesehen und soll den politischen Druck im Vorfeld des Treffens der höheren Minister vom Nord- und Südkorea am 29. Juli steigern.

Es gab Anzeichen dafür, daß das Management vom Hotel Lotte unter dem Druck der KCTU-Aktionen schwankt. Allerdings hat sich dies als ein Trugschluß herausgestellt. Obwohl Verhandlungen stattfanden, ist das Hotel noch nicht bereit, die Gewerkschaft zu respektieren. 4 Gewerkschaftsführer und 22 befristete KollegInnen, die sich am Streik beteiligten, wurden am 20. Juli entlassen.

Außerdem ist eine Schadensersatzklage gegen 42 Gewerkschaftsführer, einschließlich des KCTU Präsidenten, Dan Byung-ho, eingereicht worden und ihr Vermögen beschlagnahmt. Es ist zu befürchten, daß das Gleiche mit dem Vermögen der KCTU stattfinden könnte.

Indes bleibt das Verhalten der Regierung gegenüber den Gewerkschaften unverändert. Gewrkschafter werden hochgenommen, festgehalten und verhaftet.

Am 20. Juli beteilgten sich landesweit in 14 Städten 20.000 Arbeiter an einem Aktionstag der KCTU. Dabei wurde das Ende der Unterdrückung durch die Regierung und die Beilegung der Auseinandersetzung im Hotel Lotte gefordert.

Am 14. Juli haben die KCTU und Anwälte für eine demokratischen Gesellschaft gegen die Polizei Klage wegen versuchten Mordes erhoben. Der Grund ist die Verwendung von Rauch- und Leuchtbomben bei der Räumung des Hotels Lotte. Danach brauchten 11% der Streikenden medizinische Behandlung von 1 bis 6 Wochen und 99% der Streikenden berichteten, daß sie dabei glaubten, entweder Ersticken oder Verletztwerden zu können.

Die KCTU überlegt, eine Kampagne gegen die Nominierung von Präsident Kim Dae Jung für den Nobelpreis zu starten. Am 13. Juli traf sich ein Dachverband von 30 fortschrittlichen Organisationen und verkündeten auf einer Pressekonkerenz diese Pläne.

Am 7. Juli verkündete die KCTU einen Boykott von Lotte-Produkten und hat eine "Anti-Lotte"-Website" eingerichtet, um die Kampagne zu publizieren und Verstösse und Mißstände bei den Lotte-Firmen zu sammeln. Lotte hat fast eine Monopolstellung bei nicht-alkoholischen Getränken, eine führende Stellung bei Süßwaren und Eisprodukten. Diese Boykott-Kampagne scheint eine große Wirkung zu haben.
Die Kampagne gipfelt am 15. August. An diesem Tag wird die koreanische nationale Befreiung gefeiert. Dieses Jahr hat er eine besondere Bedeutung nach dem historischen Treffen zwischen den beiden Koreas im Juni. Der Plan, eine große Demo von 30.000 bis 50.000 ArbeiterInnen zu organisieren, stellt für die Regierung ein Dilemma dar, weil sie sich an diesem Tag selbst feieren möchte. Vorher ist eine Reihe von Demos geplant, die größte am 11. August 2000 als Auftakt zur nationalen Demonstration am 15. August.

Diese Pläne des KCTU-Zentralvorstandes sind die weitgehendsten und konzentriertesten Aktionen der letzten Jahre. Sie spiegeln die Besorgnis der KCTU-Führung darüber, daß die Regierung die Gewerkschaftsbewegung als Sozialkraft beseitigen möchte, um die zweite Phase der IMF-inspirierten Strukturanpassungsprogramme, geschäftlichen Investitionen im Norden sowie Nokal- und Nationalwahlen 2001 und 2002 nicht zu gefährden.

Zusammenfassende Übersetzung des LabourNet Germany von:
KCTU Decides to Hold "National Workers Rally" to Oppose and Defeat the Government's Campaign of Repression:
http://www.nodong.org/english/action%20alert/lotte-0724.htm

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