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Updated: 18.12.2012 15:51
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Metalltarifrunde - vor dem "heisslaufen"?

Am 2. Dezember organisierten die italienischen Metallarbeiter einen landesweiten eintägigen Streik und eine zentrale Demonstration in Rom. Wie Anfang Dezember und heute die Situation und die Stimmung unter den Metallarbeitern ist (die heute 41% der industriell Beschäftigten des Landes ausmachen) macht diese kleine Dokumentation aus 4 Texten vor allem aus dem Bereich der RSU-Strömung, übersetzt und kommentiert von Antifa-AG der Uni Hannover & Gewerkschaftsforum Hannover vom 18. Dezember 2005 deutlich.

Italienische Metalltarifrunde 2005 - Dokumentation

In ihrer Einleitung zur Übersetzung des Zeitungsberichts vom Streik am 2. Dezember schreiben Antifa AG und Gewerkschaftsforum Hannover:

Am Freitag, den 2.Dezember 2005 gab es erneut einen 8stündigen landesweiten Streik der italienischen Metallarbeiter mitsamt einer zentralen Demonstration in Rom. Ziel: ein neuer Tarifvertrag mit akzeptablen Lohnerhöhungen und ohne weitere Prekarisierung & Flexibilisierung. Den besten uns bekannten Bericht darüber brachte die größte Tageszeitung des Landes, der moderat linksliberale „Corriere della Sera“, am 3.12.2005. Wobei auch dort (wenn auch wesentlich weniger als anderswo) eine gewisse Neigung zu „italienischen Zahlen“ zu beobachten ist. Real lag die Streikbeteiligung bei 50% und die Teilnehmerzahl bei der Demo in Rom zwischen 10.000 und 12.000. Beides durchaus Mobilisierungserfolge, vor allem wenn man bedenkt, dass es in Italien keinerlei Streikgeld gibt und die Arbeiterinnen und Arbeiter der Metallindustrie zum Großteil bereits mehrere volle Arbeitstage für einen neuen Arbeitsvertrag (der alte ist seit fast 12 Monaten abgelaufen!) gestreikt haben. Der Lohnverlust beläuft sich bei Vielen nunmehr auf 500 bis 600 Euro. Trotz dieser Opferbereitschaft hat allerdings auch der Aktionstag am 2.12. die Kapitalseite bisher nicht zum Einlegen gezwungen. Im Augenblick blockieren sie die Verhandlungen mit einer ultimativen Forderung nach Einführung des Samstages als Regelarbeitstag.

Entgegen den Mitte der 80er Jahre aufgekommenen Thesen vom Verschwinden des Industrieproletariats in den Metropolen bilden die Metallarbeiter auch in Italien weiterhin eine beachtliche Kerngruppe der Arbeiterklasse. Die etwas weiter links angesiedelte, zweitgrößte Tageszeitung des Landes, „la Repubblica“ nannte diesbezüglich in ihren Berichten am 3.12.2005 folgende Fakten: „Seit mehr als 10 Jahren ist die Zahl der Metallarbeiter im wesentlichen unverändert. 1990 hatten die Mitgliedsunternehmen der Federmeccanica 1.882.000 Beschäftigte. 2004 ist ihre Zahl auf 1.815.000 (- 3,6%) zurückgegangen. In absoluten Werten gab es, nach den schwerwiegenden Umstrukturierungen Anfang der 90er Jahre, keinen Einbruch (`93 gab es das niedrigste Niveau mit 1.649.000). Dann kam ein schüchterner Aufschwung, allerdings mit einer kontinuierlichen Verlagerung von Arbeitsplätzen aus den Großunternehmen in die kleinen und mittleren Unternehmen. Heute machen die Metallarbeiter nicht ganz 9% der Gesamtzahl der Beschäftigten aus, stellen allerdings ca. 41% der insgesamt in der Industrie Beschäftigten.“

a) Der Bericht "Streik wegen Tarifvertrag - Rom von den Blaumännern überschwemmt" pdf-Datei von Paolo Foschi im "Corriere della Sera" vom 3. Dezember 2005

b) Vor dem Streik sprach Antonio Sciotto mit Gianni Rinaldini, dem Generalsekretär der Metallergewerkschaft FIOM. Das Interview "Regierung in Agonie. In punkto Arbeit eine radikale Wende!" pdf-Datei in der Zeitung "Il Manifesto" vom 26. November 2005

c) Ebenfalls vor dem Streik sprach Sara Farolfi mit Alberto Cocchi, FIOM-RSU-Delegierter bei Lamborghini über die wirtschaftliche Lage der Metallarbeiter. "Hier erreicht man das Monatsende nicht" pdf-Datei in der Zeitung "Il Manifesto" vom 1. Dezember 2005.

d) Die Gesamtstimmung unter den Gewerkschaftsaktivisten hatte bereits der Bericht "Das wird eine Piazza voller Metallarbeiter" pdf-Datei von Manuela Cartosio ebenfalls in der Zeitung "Il Manifesto" vom 12. November 2005 untersucht.


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