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Updated: 18.12.2012 15:51
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Alle Arbeiter wieder angestellt, am 12. Oktober wird die Produktion wieder aufgenommen

Gestern, 30. September 2009, um Mitternacht. In der Präfektur von Mailand wird der dritte Vertrag unterzeichnet.

Es ist der letzte Teil, der gefehlt hat, um das Abkommen umzusetzen, das am 12. August geschlossen wurde, bevor die vier Arbeiter vom Kran heruntergestiegen sind. Alle ArbeiterInnen der INNSE werden wieder angestellt, und zwar zu den gleichen Vetragsbedingungen wie vor der Entlassung am 31. Mai 2008, einschliesslich der Produktionsprämie. Ausserdem wird jeder Arbeiter mit der ersten Lohnzahlung eine Antrittsprämie von brutto 2'500 Euro erhalten.

Die INNSE wird am 12. Oktober wieder anlaufen, und zwar mit einer ersten Gruppe von Arbeitern, während die andern vom Arbeitslosengeld (mobilità) in die Kurzarbeit (cassa integrazione) wechseln - mit einer Ergänzungsleistung von monatlich 250 Euro brutto - und allmählich wieder in den Betrieb zurückkehren, sobald die Maschinen wieder instand gesetzt sind, die von Genta demontiert wurden, dem niederträchtigen ehemaligen Patron, der mit seinem Vorgehen gegen die Arbeiter die gesamte Branche der Schrotthändler in Verruf gebracht hat.

Wie schon oft in diesen 16 Monaten des Kampfes, war der gestrige Tag voller Spannungen. Am Morgen haben die INNSE-ArbeiterInnen den Sitz der Immobiliengesellschaft AEDES besetzt, die bis zuletzt versucht hatte, neue Bedingungen zu stellen, trotz den am 12. August gegenüber dem Präfekten von Mailand eingegangenen Verpflichtungen. Präsident und Vizepräsident von AEDES sind in die besetzten Büros gekommen, um die erzürnten Arbeiter zu besänftigen.

Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen, was nach dem Abkommen vom 12. August erst recht unannehmbar gewesen wäre, hätten diese nicht gezögert, sogleich die INNSE erneut zu besetzen. Am Nachmittag haben sich die Protestaktionen zur Präfektur verlagert. Dort waren die Verhandlungen im Gange, die bis um Mitternacht beendet werden mussten, damit das Abkommen vom 12. August, das zwischen AEDES, Stadt Mailand und Camozzi, dem neuen Besitzer der INNSE, abgeschlossen worden war, nicht hinfällig geworden wäre. Und es wurde Mitternacht, bis sie sich einig geworden sind.

Die Arbeiter, welche die Eingänge der Präfektur belagerten, wurden aufgefordert, Einsicht in das Abkommen zu nehmen. Darauf hat sich eine Arbeiterdelegation zum Präfekten begeben, um sich zu vergewissern, dass im Abkommen tatsächlich der 12. Oktober als Datum der Wiederaufnahme der Produktion stehe. Um ein Uhr nachts ist die Delegation mit den ArbeiterInnen und UnterstützerInnen zur INNSE zurückgekehrt.

In der Tasche das während 16 Monaten hartnäckig verfolgte Ziel: die Wiederaufnahme der Produktion und die Wiederanstellung der 49 ArbeiterInnen. Heute ist dieses Ziel erreicht und trägt die Unterschrift aller Vertragsparteien. Das Besetzercamp wird weitergeführt, bis die Produktion wieder angelaufen ist. Heute, am 1. Oktober ist bereits der erste Arbeiter wieder unter Vertrag, dessen Arbeitslosengeld ausgelaufen ist.

Mit der Wiedereröffnung der INNSE am 12. Oktober wird die Produktion wieder aufgenommen.

(Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it )


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