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Updated: 18.12.2012 15:51
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INNSE: Der Triumph der Arbeiter

INNSE: Der Triumph der Arbeiter Es ist zweifellos ein ergreifender Moment, als am Mittwoch, 12. August 2009 eine halbe Stunde nach Mitternacht die Menschen auf der Strasse jubeln und einander zuprosten. Die Arbeiter der INNSE tragen ihren Wortführer auf den Schultern, einer der vier, die acht Tage lang auf dem Kran waren. Alle rufen aus vollem Halse: « Giù le mani dalla INNSE! » - Hände weg von der INNSE! Das Heer an Polizeikräften ist in Auflösung begriffen, die Via Rubattino hat sich in ein Volksfest verwandelt. Kurzum, die klassische Szene, wenn die Macht zusammenbricht und die Solidarität aller die Übermacht einiger weniger besiegt hat. Fast zu schön, um wahr zu sein, wenn es nicht die vielen Fotos und Videos gäbe. Nach vierzehn langen Monaten haben die INNSE-ArbeiterInnen Genta besiegt, den Schrotthändler und Spekulanten, der am 31. Mai 2008 glaubte, er werde seine Belegschaft mit einem einfachen Telegramm los: «Wir haben beschlossen, sämtliche Aktivitäten einzustellen.» Nun hat sich Freude in die wütenden Rufe gemischt, vielleicht auch alles zusammen. «Genta, Genta, vaffanculo! » (Genta, Genta, scher dich zum Teufel!) hallt es durch die nächtliche Via Rubattino, gleich wie am 5. März 2009 in Turin, als die INNSE-ArbeiterInnen Genta einen Besuch abstatteten. Doch in dieser Nacht hört man auch einen neuen Sprechchor: « La INNSE, la INNSE ce l’ha inseganto, la lotta dura ha pagato! » (Die INNSE, die INNSE, sie hat uns gelehrt, dass sich der harte Kampf gelohnt hat). Die Arbeiter haben einen wichtigen Sieg errungen.

INNSE: Der Triumph der Arbeiter Wenn für einmal die Arbeiter gewonnen haben, fehlen offensichtlich nicht die Kommentare jener, die Erklärungen abzugeben zum Beruf gemacht haben. Reden wir nicht über die „Selbstkritik“ jener, die wahrscheinlich bereits an die nächsten Wahlen denken, wenn sie schreiben, die Politik habe die Arbeiter allzu sehr allein gelassen. Sie täuschen sich. Den Arbeitern geht es viel besser, wenn sie sich von ihnen allen fern halten! Einige, die im Kampf bei INNSE eine „Verzweiflungstat“ sehen, vermögen dahinter kaum ihre eigene Verzweiflung darüber zu verstecken, dass der Klassenkampf zwischen Arbeitern und Unternehmern wieder neu aufgeflammt ist. Und wer den Kampf bei INNSE als „gewaltfreien Streik“ bezeichnet, hat vermutlich die Zusammenstösse vom 10. Februar 2009 vergessen, als zusammen mit den drei verletzten Arbeitern auch sechs Polizisten und der Polizeichef in die Notfallklinik eingeliefert wurden. Aber es gibt sogar solche, die im Kampf der INNSE-ArbeiterInnen einen „reformistischen Kampf“ sehen. Diese haben den Aufruf „Es gibt keine Zeit zu verlieren“ bestimmt nicht gelesen, den zwölf Arbeiter unterzeichnet haben, darunter drei von ihnen, die acht Tage auf dem INNSE-Industriekran verbracht haben. Darint steht unter anderem: „Arbeiter, mit Vergnügen begrüssen wir die grosse Krise und heissen sie willkommen. Das Vehikel fährt nicht mehr, sie wollen, dass wir von Hand schieben. Es ist Zeit, um es ganz zu zerstören! ... Man muss sich von diesem System befreien, man muss geradewegs auf eine neue Art von Produktion und Austausch setzen, die nur in der Überwindung dieser Art von Produktion entstehen kann.“

INNSE: Der Triumph der Arbeiter Jemand hat sogar den Vorschlag gemacht, den Protagonisten des Arbeiterprotests den “Ambrogino d’oro” zu überreichen. Die Goldmedaille für revolutionäre Arbeiter! Was braucht es mehr, um zu verstehen, dass die Unternehmerklasse gescheitert ist und als herrschende Klasse von der Bühne der Geschichte verschwinden muss! Doch hinter dem Vorschlag steckt möglicherweise auch eine alte Strategie: Wenn selbst mit den Ordnungkräften die Bourgeoisie die Arbeiter nicht mehr unter Kontrolle halten kann, dann bietet sie, um ihre Macht zu retten, ihnen sogar einen Sitz in der Regierung an. „Aber die Bourgeoisie hat nicht nur die Waffen geschmiedet, die ihr den Tod bringen; sie hat auch die Männer gezeugt, die diese Waffen führen werden – die modernen Arbeiter, die Proletarier.“ Der Mann, der vor über 150 Jahren diese Worte geschrieben hat, konnte natürlich nichts von den ArbeiterInnen der INNSE wissen, aber die Vorstellung ist dieselbe geblieben!

Am Tag nach dem Sieg der INNSE-ArbeiterInnen steht das Wohnmobil der Besetzung am gewohnten Platz vor dem alten Pförtnerhäuschen. Das Besetzercamp ist wieder wie vorher, nur stärker als zuvor. Der einzige Unterschied besteht in einem grossen Spruchband, das vermutlich die Studenten befestigt haben: «Hic sunt leones» - hier sind die Löwen. Das ist nicht nur eine Ehrbezeugung für die ArbeiterInnen der INNSE, die hier ihr Basislager aufgeschlagen haben, nachdem sie am 17. September 2008 von der Polizei aus dem Betrieb geholt worden sind. Das Spruchband soll auch all jenen eine Warnung sein, die versuchen könnten, in schlechter Absicht in ihr Revier einzudringen. Auch wenn die INNSE jetzt einen neuen Besitzer hat, ist es besser, sich INNSE: Der Triumph der Arbeiter vorzusehen. Allzu oft sind die Arbeiter von den Behörden mit leeren Versprechungen getäuscht worden. Solange die INNSE nicht die Produktion wieder aufgenommen hat, wird die Besetzung aufrecht erhalten. Darüber gibt es nicht den geringsten Zweifel. Die Arbeiter haben eine Schlacht gewonnen, aber noch nicht den Krieg gegen die Kapitalbesitzer. - rth

Einige Quellen und Videos zum Triumph der INNSE-ArbeiterInnen:


INNSE: il trionfo degli operai

È stato senz’altro un momento emozionante. Mercoledì, 12 agosto 2009, mezz’ora dopo la mezzanotte, la folla sta facendo salti di gioia e brindando per strada, gli operai della INNSE stanno portando sulle spalle il loro portavoce, uno dei quattro che per otto giorni stava sul carro ponte, tutti gridando a squarciagola « Giù le mani dalla INNSE! », l’esercito di polizia in scoglimento, via Rubattino trasformata in festa popolare, insomma, il classico scenario, quando crolla il potere e la solidarietà di tutti vince la prepotenza di pochi. Se non ci fossero le foto e i video, sarebbe quasi troppo bello per crederci. Dopo più di 14 lunghi mesi, gli operai della INNSE hanno sconfitto Genta, il padrone rottamaio e speculatore, che pensava, il 31 maggio 2008, di liberarsi della sua maestranza con un semplice telegramma «Abbiamo cessato ogni attività». Ormai i gridi di rabbia sono diventati di gioia, forse anche tutto insieme, «Genta, Genta, vaffanculo!» eccheggia la notturna via Rubattino, come il 5 marzo 2009 a Torino, quando gli operai INNSE sono andati a fare una visita a Genta. Ma questa notte, si ascolta anche uno slogan nuovo « La INNSE, la INNSE ce l’ha inseganto, la lotta dura ha pagato! » Gli operai hanno avuto una vittoria importante.

Quando per una volta hanno vinto gli operai, non mancano ovviamente i commenti di quelli che dare spiegazioni lo fanno per professione. Lasciamo perdere le “autocritiche” di chi ha scritto, pensando probabilmente già alle prossime elezioni, che «la politica ha lasciato troppo soli i lavoratori». Si sbagliano, perché gli operai stanno molto meglio alla larga di tutti loro! Alcuni, vedendo nella lotta alla INNSE un “atto di disperazione”, stentano a nascondere la loro propria disperazione per la rinascità della lotta di classe tra operai e padroni. E chi definisce la lotta alla INNSE uno “sciopero non violento”, forse si è dimenticato gli scontri del 10 febbraio 2009, quando assieme a tre operai sono andati a finire nel pronto soccorso anche sei carabinieri e un capo di polizia. Ma c’è addirittura chi vede nella vittoria degli operai una “lotta riformista”, e che non avrà letto di certo l’appello “Non c’è tempo da perdere” firmato da 12 operai, tra cui tre che stavano otto giorni sul carro ponte della INNSE, in cui scrivono fra l’altro: « Operai, salutiamo con piacere la grande crisi, benvenuta. La macchina si è rotta, vogliono farcela spingere a mano, è tempo di demolirla. … bisogna liberarsi di questo sistema, bisogna puntare dritti ad un nuovo modo di produzione e di scambio che può sorgere solo dal supera­mento del loro modo di produzione ».

Qualcuno ha pensato persino a proporre di assegnare l’Ambrogino d’oro agli operai protagonisti della protesta. La medaglia d’oro per degli operai rivoluzionari! Che cosa ci vuole di più per capire che la classe padronale ha fallito e deve sparire come classe dominante dal palcoscenico della storia! Ma dietro la proposta magari c’è anche una vecchia strategia: quando la borghesia non può più controllare gli operai nemmeno con le forze dell’ordine, per salvare il potere è anche disposta ad offrigli un posto al governo. «Ma la borghesia non ha soltanto fabbricato le armi che le recano la morte; essa ha anche creato gli uomini che useranno quelle armi – i moderni operai, i proletari. » L’uomo che ha scritto queste parole più di 150 anni fa, naturalmente non poteva conoscere gli operai dell’INNSE, ma il concetto è rimasto identico!

Il giorno dopo la vittoria degli operai dell’INNSE, il camper del presidio si trova al solito posto davanti alla vecchia portineria, il presidio è tornato come prima, ma più forte di prima. L’unica differenza è una grande striscione che forse hanno messo gli studenti « Hic sunt leones ». Non è solo una riverenza verso gli operai che qui hanno istallato la loro base, dopo che il 17 settembre 2008 sono stati sgomberati dalla polizia per la prima volta. Lo striscione è anche un avvertimento verso chi potrebbe tentare di entrare con cattive intenzioni nel loro territorio. Anche se la INNSE adesso ha un nuovo padrone, è meglio non fidarsi, troppe volte gli operai sono stati illusi dalle Istituzioni con promesse vuote. Fino a quando l’INNSE non riprende l’attività produttiva, il presidio continua come prima, su questo non c’è alcun dubbio. Gli operai hanno vinto una battaglia, ma non ancora la guerra contro i padroni. – rth

Alcune fonti e video della vittoria degli operai dell’INNSE:


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