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Updated: 18.12.2012 15:51
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INNSE: Gentas Lügen

ein Bild von der Demo vor dem Mailänder "Circolo della stampa"Diesmal hat er seine Lastwagen in Turin gelassen. Nach den Zusammenstössen zwischen Arbeitern und Ordnungskräften, die er vor einer Woche verursacht hatte, ist er in der öffentlichen Meinung noch stärker isoliert. Deshalb unternahm der Fabrikbesitzer Genta den Versuch, seinen allgemein üblen Ruf wieder loszuwerden, den er sich in den letzten neun Monaten mit seinen sinnlosen und grossmäuligen Aktionen gegen die ArbeiterInnen der INNSE eingehandelt hatte. Zu diesem Zweck rief er zu einer Pressekonferenz auf und glaubte, er könne dies ohne Wissen der Arbeiter tun, indem er dazu ausschliesslich Journalisten einlade, ohne diesen Gelegenheit zu geben, auch die Gegenseite anzuhören: die Arbeiterinnen und Arbeiter der INNSE.

Vor dem berühmten Pressezentrum „Circolo della Stampa” im Herzen Mailands haben die blauen INNSE-Überkleider auf den Schrotthändler gewartet, um ihn gebührend zu empfangen. Der an Tapferkeit schüchterne Genta jedoch hat es vorgezogen, heimlich durch den Diensteingang auf der Hinterseite in das noble Gebäude zu gelangen. Dem Begehren der Arbeiter, mit einer Delegation an der Pressekonferenz teilzunehmen, gaben Genta und sein Anwalt nicht statt, während die Polizei die Eingänge abriegelte. So musste Genta während des ganzen Morgens die Sprechchöre der Arbeiter draussen anhören, mit denen sie ihre während neun Monaten des Kampfes gefestigte und unerschütterliche Forderung bekräftigten: die Weiterführung der Produktion bei INNSE. An der Pressekonferenz begnügte sich Genta nicht damit, seine einseitige Sicht der Dinge darzulegen, sondern musste, um diese zu begründen und zu rechtfertigen, auch zu Lügen Zuflucht nehmen.

Die erste Lüge: “Mit der INNSE habe ich nur Verluste gemacht”. Er hat die Fabrik zum politischen Preis von 700'000 Euro übernommen, soviel wie in Mailand eine Zweizimmerwohnung kostet. Im Gegenzug hatte er vereinbart, die Fabrik auszubauen. Stattdessen hat er sie nach zwei Jahren und drei Monaten geschlossen. In den zwei Jahren investierte er nicht einmal in die Anschaffung von Arbeitshandschuhen, liess auch im Winter die Heizung ausgeschaltet, brachte alte Maschinen und Arbeitsgeräte fort, die er als Schrott verkaufte. Für seine Freunde der Firma Cattaneo liess er Gratisarbeiten erledigen. Viele Aufträge führte er nicht ordnungsgemäss in den Büchern auf (facendo comparire il materiale in “conto visione”, piuttosto che in conto lavorazione). Ein Steuerhinterzieher! In Wirklichkeit arbeiteten die ArbeiterInnen der INNSE die ganze Zeit mit Hochdruck und einem Patron, der in zwei Jahren vier oder fünfmal aufgetaucht und stets in Eile war. Sein Ziel war ein ganz anderes als den Betrieb wieder in Schwung zu bringen.

Die zweite Lüge: „Die Maschinen sind veraltet und die Arbeiter unfähig“. Die Maschinen sind derart veraltet, dass er es kaum erwarten kann, sie zu demontieren und zu verkaufen. Damit nicht genug: Die Maschinen haben bis am 17. September gearbeitet, auch noch nach Gentas Entscheid sie stillzulegen, und die technischen Büros der ORMIS können jederzeit bestätigen, dass die Teile alle in den vorgesehenen Toleranzen und innerhalb der vereinbarten Zeit gefertigt worden sind, Toleranzen im Hundertselsmillimeterbereich. Doch was versteht schon ein Schrotthändler von mechanischer Bearbeitung?

Die dritte Lüge: “Ich habe die INNSE-Arbeiter entlassen, weil ich die Halle nicht mehr zur Verfügung hatte.” Dies dementiert AEDES mit einer Verlautbarung vom 11. Februar 2009, worin sie jede Schuld von sich weist: „Die Entlassung der Arbeiter steht in keinem Zusammenhang mit der Ablehnung einer Verlängerung des Mietvertrags oder des Verkaufs des Grundstücks.“ Wahrscheinlich spielt jeder dem andern in die Hände, dann sollten sie sich wenigstens über die öffentlichen Erklärungen vorher absprechen!

Die vierte Lüge: “Die Ordnungskräfte sind angegriffen worden.” Herr Genta hat die Ordnungskräfte gegen die Arbeiter aufgebracht, nur um ein paar alte Maschinen zu holen. Er hat die Zusammenstösse provoziert, indem er mit Lastwagen und einem Bagger vorgefahren und wie ein Dieb um fünf Uhr morgens eingedrungen ist, im Wissen, dass er seinen Schrott auch mit einer einfachen Übereinkunft hätte abholen können. Er hat alles daran gesetzt, Polizei und Carabinieri auf die Arbeiter zu hetzen, um ihnen eine Lektion zu erteilen, das ist seine Art von Demokratie.

So sehr Genta und sein Anwalt sich auch Mühe gaben, ihr Monolog hat zu nichts geführt. Der „Corriere della Sera“ hat sie überhaupt nicht erwähnt, die „Repubblica“ mit wenigen Zeilen, die andern Blätter haben das Bild von Genta als Schrotthändler und Spekulant bestätigt. Die Arbeiterinnen und Arbeiter der INNSE jedoch sind von echtem Schrot und Korn, sie verteidigen nicht ihre Sonderinteressen, sie kämpfen gegen die Schleifung einer historischen Fabrik und werden keinen Schritt zurückweichen. Wenn Genta das Werk demontieren will, muss er die militärische Belagerung von Milano-Lambrate verlangen und während Monaten die Ordnungskräfte dort aufstellen. Das andere Mailand aber, das auf der Seite der Arbeiter und Lohnabhängigen steht, wird sich dagegen zur Wehr setzen und mit seiner Solidarität Genta, die Immobilienfirma AEDES und ihre politischen Gehilfen zu Fall bringen. Die ArbeiterInnen der INNSE werden in ihre Werkstätten zurückkehren, viel früher als man denkt.

(Übersetzung eines Berichts auf www.operaicontro.it externer Link)


INNSE: le menzogne di Genta

Questa volta i camion li ha lasciati a Torino. Isolato ancora di più dall’opinione pubblica dopo gli scontri fra operai e forze dell’ordine da lui causati settimana scorsa, il padrone Genta ha cercato di rompere il discredito generale che si è creato intorno, in questi 9 mesi di azioni e bravate contro gli operai della INNSE. Nel tentativo di scrollarsi di dosso la cattiva fama guadagnatasi col suo operato, Genta ha convocato una conferenza stampa a Milano, pensando di farlo all’insaputa degli operai, invitando esclusivamente le testate giornalistiche, senza il naturale contradditorio, appunto gli operai della INNSE, senza quindi che i giornalisti potessero sentire anche la controparte.

Davanti al Circolo della Stampa lungo il centralissimo Corso Venezia a Milano, le tute blu INNSE hanno aspettato il rottamaio per dargli il benvenuto, ma il Genta, schivo alle galanterie, è entrato infilandosi di soppiatto dalla porta di servizio sul retro. Agli operai che hanno chiesto di partecipare con una propria delegazione alla conferenza stampa, Genta e il suo avvocato hanno risposto no, mentre la Polizia serrava le fila sul portone. Dall’esterno per tutta la mattinata, Genta è stato raggiunto dai cori degli operai che ribadivano l’irremovibilità dell’obbiettivo di questi 9 mesi di lotta: la continuità produttiva della INNSE. Nella conferenza stampa Genta non si è limitato ad esporre la sua verità di parte, bensì per motivarla e legittimarla ha dovuto ricorrere alle menzogne.

Prima menzogna. “Dalla INNSE ho avuto solo perdite”. Ha rilevato la fabbrica a prezzo politico 700 mila euro, il costo di un bilocale a Milano. In cambio aveva concordato lo sviluppo della fabbrica che chiude 2 anni e tre mesi dopo. In 2 anni non investe nemmeno nei guanti antinfortunistici, lascia la caldaia spenta, si porta via vecchie macchine e muletti che rivende come rottami. Fa lavorazioni “gratuite” per i suoi amici della Cattaneo. Non registra molte lavorazioni, facendo comparire il materiale in “conto visione”, piuttosto che in conto lavorazione. Un evasore. In realtà gli operai della INNSE hanno lavorato a pieno ritmo, con un padrone che in 2 anni si è fatto vivo per quattro o cinque volte, sempre di corsa. Il suo obbiettivo era altro che far funzionare la fabbrica.

Seconda menzogna. “Le macchine sono vecchie e obsolete e gli operai incapaci”. Le macchine sono così vecchie ed obsolete che non vede l’ora di smontarle e rivenderle, non solo, le macchine hanno lavorato fino al 17 settembre, anche oltre la decisione di Genta di fermarle e gli uffici tecnici di ORMIS possono certificare che i pezzi erano nelle tolleranze previste e nei tempi stabiliti, tolleranze centesimali. Ma cosa ne può capire di lavorazioni meccaniche un rottamaio?

Terza menzogna. “Ho licenziato gli operai della INNSE perché non avevo a disposizione il capannone”. Lo smentisce AEDES con un comunicato dell’ 11 febbraio 2009, in cui lo scarica definitivamente: “I licenziamenti degli operai non sono in alcun modo connessi con motivazioni imputabili al mancato rinnovo dell’affitto, o mancato acquisto del terreno”. Probabilmente ognuno fa il gioco delle parti, ma almeno si accordino sulle dichiarazioni pubbliche.

Quarta menzogna. “Sono state aggredite le forze dell’ordine”. Il signor Genta ha spinto le forze dell’ordine contro gli operai per prendersi quattro rottami, ha provocato gli scontri arrivando con la ruspa e i camion, è entrato come un ladro alle 5 di mattino, sapendo che poteva prendersi la sua roba con un accordo. Ha cercato in tutti i modi di spingere Polizia e Carabinieri a dare una lezione agli operai, questa è la sua democrazia.

Per quanto Genta e il suo avvocato si siano sbracciati, il loro monologo è finito in niente. Il “Corriere” non li ha citati, la “Repubblica” poche righe, sugli altri giornali è stata ampiamente confermata la figura di un Genta rottamaio e speculatore. Gli operai della INNSE sono di altra fattura, non difendono i loro interessi particolari, lottano contro lo smantellamento di una fabbrica storica e non faranno un passo indietro. Se Genta vuole smontare la fabbrica deve chiedere la militarizzazione di Lambrate e per mesi schierare la forza pubblica, ma l’altra Milano che sta dalla parte degli operai, dei lavoratori, si opporrà con una solidarietà che finirà per travolgere il Genta, l’immobiliare AEDES e i loro sostenitori politici. Gli operai della INNSE torneranno a lavorare in officina, molto prima di quanto si pensi.


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