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Updated: 18.12.2012 15:51 |
INNSE: Nach der gewonnenen Schlacht Mit dem Kampftag vom 14. Januar, an dem die INNSE-ArbeiterInnen einen weiteren Angriff des Fabrikbesitzers Genta, der mit acht LKWs und einem Kran aus Turin gekommen war, um die Maschinen aufzuladen, abgewehrt haben, hat sich die Solidarität unter allen am Kampf an der Seite der INNSE-ArbeiterInnen Beteiligten verstärkt. Wie bereits bei anderen Gelegenheiten haben sie auf Arbeiterdelegationen aus anderen Betrieben zählen können, die ebenfalls von Entlassungen und Aussperrungen betroffen sind. Mit ihnen gekommen waren andere Arbeiter und viele Studenten. Zudem ein Parlamentsabgeordneter und ein Mitglied des Provinzialausschusses, die sich beide am Werkstor angekettet haben. Während des ganzen Morgens waren die Spannungen ausserordentlich gross, vor allem als die Mannschaftswagen der Polizei und der Carabinieri angefahren kamen. Dreihundert waren es, die solidarisch mit den INNSE-ArbeiterInnen vor den Toren standen, zeitweise sogar noch mehr. Die eisige Kälte beherrscht den Morgen, es ist noch dunkel, doch die Arbeiter stehen bereits vor dem Werkstor um das Feuer in einem leeren Fass herum. Der Angriff der Ordnungskräfte könnte jederzeit erfolgen. Die Küche im Basislager funktioniert reibungslos trotz der grossen Zahl an Personen, die seit dem Morgengrauen gestärkt werden müssen, mit Kaffee und Frühstück, dann mit belegten Broten, Teigwaren, Dessertfrucht und Kaffee. Nach und nach verlassen sie in kleinen Gruppen das Werkstor und gehen in die Küche, um schnell etwas zu essen und dann auf ihren Posten zurückzukehren. Viele rühren sich nicht von der Stelle, sie trauen sich nicht, solange die Ordnungskräfte davor stehen, die Belagerung für einige Minuten auch nur um eine Person zu vermindern und lassen sich lieber ein belegtes Brot aus der Küche bringen. Gentas Lastwagen, die am Ende der Via Rubattino stehen, verschieben sich am frühen Nachmittag und parkieren nicht weit davon entfernt. Eine wechselnde Staffel der Besetzer behält sie seit dem Morgengrauen im Auge, als sie überraschend beim Werkstor angekommen waren, in der Meinung, die Besetzung unvorbereitet anzutreffen und hineinfahren zu können. Gegen neun Uhr abends setzen sie sich wieder in Bewegung, biegen in die nahegelegene Autobahn ein und kehren nach Turin zurück, so leer, wie sie gekommen sind. Alle, die solidarisch mit den Arbeitern diesen Kampftag bestritten haben, bevor sie gegangen sind, haben sie bekräftigt, jederzeit zur Verfügung zu stehen, falls Genta einen weiteren Angriff starten sollte. Die Aufmerksamkeit und die Anwesenheit im Basislager ist noch immer gross, die Wachen sind verdoppelt worden. Die Kontakte zwischen dem Betriebsrat und den Kontrahenten dieses Konflikts sind im Gange, in Erwartung des Treffens bei der Regionalregierung der Lombardei. Bericht vom 20.1.09 |