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| Updated: 18.12.2012 15:51 | |
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INNSE: Die Besetzung unter dem Schnee Mailand ist vom Schnee blockiert: geschlossene Schulen, gelähmte Fabriken und Büros, unzugängliche Gehsteige, Fussgänger in Panik, ausgefallene Züge, in den Garagen blockierte Autobusse, wenige oder verspätete Schneeräumungsfahrzeuge. Es sieht aus, als würde zum ersten Mal Schnee fallen und man müsste erst noch die Mittel und Wege der Schneeräumung erfinden. Der Lobgesang der "Lega Nord" auf die Tüchtigkeit Norditaliens hat sich als Flop riesigen Ausmasses entpuppt. Mit der gleichen Wirksamkeit wie die Abfallberge, die in den Süden geschickt werden, funktioniert in Mailand das Geschäft mit dem Schnee: überhaupt nicht. Demgegenüber läuft die Besetzung der INNSE im gewohnten Rahmen weiter, die Schichten wechseln pünktlich ab, obwohl die Via Rubattino wegen der Autobusse nicht befahrbar ist. Der Gehsteig zwischen dem Basislager und dem Wohnmobil wird laufend vom Schnee gesäubert. Auch die Durchgänge zwischen Strasse und Gehsteig werden geöffnet. Mit Autos, die mit Schneeketten ausgerüstet sind, haben die Arbeiter haben einen Fahrdienst organisiert, um sich um die blockierten Autobusse zu kümmern und ihre Kollegen abzuholen, die an verschiedenen Orten der Stadt vom Schnee eingeschlossen geblieben sind. Dort hätten sie glatt erfrieren oder Wurzeln schlagen können, bis die Stadtverwaltung die Strassen gesäubert hat. 40 cm Schnee rund um die INNSE herum und auf den benachbarten Flächen bilden eine wirkungsvolle Abschreckung für Genta, den Besitzer. Für den Fall, dass er auf die Idee kommen sollte, einen weiteren Überraschungsangriff zu starten, hätte er es nicht nur mit den Arbeitern, sondern auch mit "General Winter" zu tun. Neben den Wetterumschlägen sind die ArbeiterInnen der INNSE auf ihren Kampfposten und leisten Widerstand, seit acht Monaten. In den nächsten Tagen dürften die Antennen der Besetzung neue Signale empfangen, um eine Verhandlung im Zeichen der Weiterführung der Produktion vorzubereiten. Vor einigen Tagen ist eine Vertretung der entlassenen Arbeiter der Gruppe Koelliker ins Basislager gekommen. Der Autoimporteur, der in Italien die Marken Mitsubishi, Kia, Ssancyong sowie Hyundai vertritt, hat 125 von insgesamt 300 Arbeitern entlassen, die in den eigenen Garagen von Mailand sowie in den Filialen dieser Marken beschäftigt sind. Seit dem 4. Dezember hat ein Jahr "aussergewöhnlicher Kurzarbeit" (cassa integrazione straordinaria) begonnen, anschliessend folgt die Entlassung mit Sozialplan (mobilità). Ein eigentliches Gaunerstück, mit dem die aussenstehenden Gewerkschaftsfunktionäre, ohne eine Minute Streik, ohne irgend ein Zeichen des Kampfes, dem Manöver des Unternehmers zugestimmt haben, mit dem ein Teil der Arbeiter entlassen wird und die andern, die an ihrem Platz geblieben sind, in einer andern Firma untergebracht werden. Wie es bereits in andern Betrieben vorgekommen ist, werden die Arbeiter durch dieses Abkommen ausgetrickst und stehen vor der Wahl, entweder die Entlassung durch den Unternehmer anzunehmen oder jene, die zwischen Unternehmer und Gewerkschaft ausgehandelt worden ist, mit dem üblichen kleinen Zückerchen. Das Endresultat bleibt dasselbe: die garantierte Entlassung für die Arbeiter. Im Basislager wurde über Möglichkeiten diskutiert, die Entlassungen bei der Gruppe Koelliker in Frage zu stellen und Kampfmassnahmen ins Auge zu fassen. In diesem Fall würden die ArbeiterInnen der INNSE ihre restlose Unterstützen geben, an der Seite der Mitsubishi-Arbeiter, die sich sich gegen ihre Entlassung zur Wehr setzen, und sich auch mit andern Betrieben in ähnlichen Verhältnissen zusammenschliessen, angefangen mit der Terex-Comedil, die erst kürzlich das Basislager besucht hat. Für Brennholz- und Lebensmittelspenden: via Rubattino 81 Milano. Geldsammlungen können wir folgt überwiesen werden: Spenden aus der Schweiz können einbezahlt werden auf: NEU! Der INNSE-Blog: http://www.myspace.com/presidioinnse Übersetzung zweier Berichte auf www.operaicontro.it |
